Warum die Sauna so gesund ist

Saunieren ist gesund
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Die Sauna hat in vielen Kulturen eine lange Tradition: Sie ist bekannt als Ort der Entspannung und Erholung, regelmäßige Schwitzkuren stärken zudem das Herz-Kreislauf-System und verbessern die Abwehrkräfte. Welche weiteren Vorteile das Saunieren und warum das Schwitzen den Körper stärkt, erklärt der nachfolgende Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sauna hat positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und stärkt die Abwehrkräfte.
  • Saunagänge sind Bestandteil jedes guten Wellnessprogramms, sie bauen Stress ab und entspannen den menschlichen Körper.
  • Regelmäßiges Schwitzen hat positive Auswirkungen auf das Hautbild und die Haare.
  • Nur wenige Gründe sprechen gegen Saunagänge.

Das Prinzip der Sauna

Durch das Aufheizen von Steinen und die Zugabe von Wasser entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit auf kleinem Raum. Je nach Art der Sauna liegt die Temperatur zwischen 60 und rund 100 °C. Der menschliche Körper reagiert auf diese außergewöhnlichen Umweltbedingungen, indem er die Durchblutung der Gefäße erhöht und Endorphine und andere Hormone ausschüttet, die für ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens sorgen. Trotz der extremen Umgebungsbedingungen ist die Belastung des Herzens nicht erhöht. Die hohen Temperaturen regen den Stoffwechsel an, es kommt zu vermehrter Schweißbildung, die Schadstoffe und Stoffwechselabfälle aus dem Körper ausschwemmen.

Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Wissenschaftlich betrachtet erhöht sich während des Saunabesuchs die Körpertemperatur infolge der äußeren Wärmeeinwirkung. Die Blutgefäße erweitern sich und der Blutdruck sinkt, während die Herzfrequenz steigt. Da das Blut besser durch die Gefäße fließt, ist eine stärkere Versorgung des Körpers mit Sauerstoff die Folge.
Die Sauna macht sich das Prinzip der körpereigenen Thermoregulation zunutze: Der Begriff bezeichnet die Fähigkeit des Menschen und anderer gleichwarmer Lebewesen, sich veränderten Umweltbedingungen anzupassen und bei erhöhten Umgebungstemperaturen die Blutgefäße zu weiten, um die Wärme abzuführen. Da sich die Gefäße auch in den Extremitäten weiten, kommt es zu einer Abnahme des sogenannten peripheren Widerstands. Die Folgen sind eine Entlastung des Herzens und ein sinkender Blutdruck.
Die gesteigerte Durchblutung trägt dazu bei, das Risiko von Arteriosklerose zu reduzieren, der wesentlichen Ursache von Herzinfarkten und Schlaganfällen.

Was passiert in der Sauna mit dem Immunsystem?

Der Aufenthalt in der Sauna erhöht die Körpertemperatur um bis zu zwei Grad Celsius, was einem fieberähnlichen Zustand entspricht. Dies stimuliert Immunzellen wie Leukozyten, die dadurch vermehrt Abwehrstoffe produzieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass Saunagänge das Immunsystem nur stärken, wenn anschließend eine Abkühlung des Körpers erfolgt. Dies erfolgt idealerweise durch wechselwarme Bäder. Regelmäßige Saunabesuche eignen sich zum Schutz vor Infektionserkrankungen und können den Schweregrad des Verlaufs reduzieren. Eine finnische Studie zeigt, dass Männer, die mindestens viermal pro Woche eine Sauna besuchten, ein um 28 % verringertes Risiko hatten, an einer Lungenentzündung zu erkranken als jene Teilnehmer, die seltener saunierten. Die Studie zeigt allerdings nicht, ob ausschließlich die Saunabesuche das Immunsystem stärkten oder ob die regelmäßigen Saunabesucher einen generell gesünderen Lebensstil pflegten.

Die Auswirkungen auf das Gehirn

Neuere Forschung zeigt, dass Saunagänge die Neubildung von Gehirnzellen fördern können. Lange Zeit nahmen Mediziner an, dass das Gehirn von Erwachsenen nicht in der Lage ist, neue Zellen zu bilden.
Die kontrollierte Hitze in der Sauna führt aktuellen Untersuchungen zufolge dazu, dass es zur vermehrten Produktion eines Proteins kommt, das mit der Entwicklung und dem Wachstum von Gehirnzellen assoziiert ist. Der sogenannte Wachstumsfaktor BDNF (Brain-derived neurotrophic factor) stärkt zudem die Überlebensfähigkeit bereits vorhandener Hirnzellen. Mehr Zellen bedeuten eine höhere Speicherfähigkeit und können dazu beitragen, das Langzeitgedächtnis zu verbessern.

Saunagänge pflegen Haut und Haare

Saunagänge stärken nicht nur das Immunsystem, das Herz und womöglich das Gehirn, sondern verbessern auch das äußere Erscheinungsbild. Infolge der Hitze schwitzen Saunagänger, wodurch sich die Hautporen öffnen. Verschmutzungen und Talg werden ausgeschwemmt, das Hautbild verbessert sich. Deshalb sind Saunabesuche hilfreich, wenn Menschen unter Hautproblemen leiden. Besonders hilfreich sind die Schwitzkuren bei unreiner und empfindlicher Haut sowie Akne, da der Körper selbst den Prozess anstößt, der zur Reinigung führt und chemische Behandlungsmethoden entbehrlich werden.
Auf der Kopfhaut öffnet sich die äußere Schuppenschicht der Haare, sodass Pflegeprodukte nach dem Saunagang besser in das Haar und die Kopfhaut eindringen. Optimale Effekte erzielen Saunagänger, wenn sie nach den Schwitzkuren regenerierende Haarkuren verwenden.

Sauna in der Schwangerschaft?

Unsicherheit besteht bei der Frage, ob Schwangere saunieren sollten. Grundsätzliche gesundheitliche Bedenken bestehen nicht. Allerdings sollten nur solche Frauen während der Schwangerschaft eine Sauna besuchen, die bereits Erfahrungen mit Schwitzkuren gesammelt haben. Wer keine Erfahrungen hat, sollte mit dem ersten Besuch der Sauna bis nach der Entbindung warten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Schwangere ihr Herz-Kreislauf-System überlasten und es zu Unwohlsein und Schwindelanfällen kommt. Schwangere Saunagängerinnen sollten sich in einem kühleren Bereich der Sauna aufhalten.

Wann ist vom Saunabesuch abzusehen?

Wer an Nierenproblemen, akuten Infekten und Entzündungen leidet oder eine festgestellte Herzschwäche hat, sollte Saunabesuche meiden. In den genannten Fällen ist es in jedem Fall ratsam, geplante Saunabesuche mit dem behandelnden Arzt abzustimmen. Wer an einem Infekt leidet, sollte die engen Saunaräume auch meiden, um andere Gäste nicht zu infizieren. Auch Menschen, die regelmäßig unter Schwindelanfällen leiden, sollten bei Saunabesuchen Vorsicht walten lassen.
Wer einem operativen Eingriff unterzogen wurde, lässt sich von seinem Arzt beraten, um sicherzugehen, dass der nächste Gang in die Sauna den Heilungsprozess nicht gefährdet.

Fazit

Saunabesuche haben verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit: Sie stärken das Herz-Kreislauf-System, verbessern die Immunabwehr des Körpers, verschönern das Hautbild und regen womöglich die Bildung neuer Gehirnzellen an. Untersuchungen legen nahe, dass das bei Saunagängen gebildete Protein BDNF die Konzentration und Aufmerksamkeit verbessert und sich positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirkt.
Weitere Untersuchungen befassen sich mit der Frage, ob Saunagänge das Risiko von Alzheimer reduzieren können. Belastbare Ergebnisse stehen dazu noch aus.
Auch Schwangere dürfen Schwitzkuren genießen, sofern sie bereits erfahrene Saunagängerinnen sind. Wer unter bekannten Nieren- und Herzproblemen leidet oder an akuten Infekten laboriert, sollte auf den Besuch einer Sauna verzichten.