Pulpitis Sicca
Rissige Fingerkuppen sind für viele Leute ein ständig wiederkehrendes und leider auch besonders schmerzhaftes Problem.
Wir erklären, um was es sich genau handelt und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie rissige Fingerkuppen (lat. Pulpitis sicca) richtig behandeln, damit Sie die schmerzhaften Läsionen auf ein Minimum reduzieren können.
Was sind rissige Fingerkuppen?
Unter rissigen Fingerkuppen versteht man schmerzhafte Einrisse in den Fingerbeeren, oftmals kurz unterhalb des Fingernagels/Nagelbettes. Teilweise ist auch das Nagelbett davon betroffen, bzw. die Haut rund um den Fingernagel.
Inzwischen gehen die meisten Mediziner davon aus, dass es sich um eine Sonderform der Neurodermitis handelt. Ähnliche Sonderformen sind zum Beispiel eingerissene Mundwinkel oder eingerissene Ohrläppchen.
Welche Symptome sind für eingerissene Fingerkuppen typisch?
Die kleinen Risse an den Finger- und Daumenkuppen entstehen hauptsächlich durch trockene Haut/Austrocknung. Die Risse in der Haut können zum Teil sehr tief gehen und ein paar Millimeter auseinanderklaffen. Insbesondere diese Risse sind sehr schmerzhaft und heilen schlecht ab. Aber auch die nur oberflächlichen schuppigen Einrisse sind oft schmerzhaft und vor allem unschön anzusehen.
Die oberste Hautschicht löst sich häufig teilweise ab (siehe Foto oben, Haut an Fingerkuppen schält sich) und wer dann den Rest abzieht oder irgendwo hängen bleibt, hat blutende offene Haut darunter (siehe Foto rechts, Fingerkuppenekzem, blutend).
Darüber hinaus klagen viele Betroffene auch zusätzlich über juckende Finger und selten über juckende geschwollene Hände.
Nicht alle Finger sind übrigens gleichmäßig betroffen. Normalerweise sind gerade die Finger betroffen, mit denen man viel arbeitet. Das sind in der Regel der Daumen, der Zeigefinger und der Mittelfinger. Ringfinger und kleiner Finger sind seltener betroffen, können aber genauso tiefe und schmerzhafte Risse aufweisen.
Warum sind die Risse eigentlich so schmerzhaft?
Die Fingerspitzen verwendet der Mensch zum Fühlen und Tasten. Sie sind besonders sensibel. In der Fingerbeere (anderes Wort für die Fingerkuppe) laufen sehr viele Nerven zusammen, die erst das sensible Fühlen bereits kleinster Berührungen ermöglicht. Leider ist aber auch genau diese Ansammlung der Nervenzellen der Grund, weshalb die Risse in der Fingerkuppe so schmerzhaft sind und die Fingerkuppen schmerzen. Viele Betroffene sind dann nicht einmal mehr in der Lage, ihrer Arbeit ordentlich nachzukommen, weil es zum Beispiel schmerzt, am PC zu tippen oder Werkzeug richtig zu greifen.
Ursachen von eingerissenen Fingerkuppen
Die häufigste Ursache von rissigen Fingerkuppen ist das Austrocknen der Haut. Dies kann verschiedenste Ursachen haben. Ganz vorne spielt hierbei zu häufiges Händewaschen, womöglich noch mit Seife, eine Rolle. Die Seife lässt in Verbindung mit dem Wasser die natürliche Fettschicht der Haut schwinden. Das wiederum führt zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Entzündungen, Kälte, usw.
In vielen Berufen und an vielen Orten ist ständiges Händewaschen leider nicht vermeidbar (Koch, Krankenhaus, etc.) und darum sieht man in solchen Berufen häufig eingerissene Fingerkuppen. Auch Menschen, die viel mit Wasser, Säuren oder Laugen arbeiten müssen, sind oft betroffen. Egal ob Fensterputzer oder die Servicekraft an der Autowaschanlage. Die Nässe führt zur Austrocknung der Haut und es bilden sich Risse.
Insbesondere im Winter kommt es darüber hinaus bei einer großen Gruppe von Betroffenen immer wieder zu neuer Rissbildung. Neben dem Händewaschen trocknen hier die Heizungsluft und die Kälte die Haut weiter aus.
Aber auch wer mit verschiedensten Werkstoffen, wie z.B. Holz oder Erde arbeitet, beklagt sich oft über eingerissene Fingerkuppen, denn es gibt eine Vielzahl von Stoffen, bei denen die Hände austrocknen.
Letztlich haben viele Betroffene aber auch einfach eine genetische Veranlagung zu trockener und rissiger Haut, wie z.B. Neurodermitis-Patienten.
Was tun bei rissigen Fingerkuppen?
Schritt 1: Akute Schmerzen lindern
Bei akuten Rissen und den damit verbundenen Schmerzen ist es sinnvoll, ein Fingerpflaster locker über den Finger zu kleben. Hilfsweise kann man auch ein Gel-Pflaster verwenden. Leider gibt es diese nicht passgenau für Fingerkuppen.
Schritt 2: der Haut helfen, zu heilen
Die Fingerkuppen müssen abheilen. Dazu hilft man am besten mit einer Heilsalbe nach. Sehr gut eignet sich hier eine Salbe mit Dexpanthenol (häufig auch Pantothenol oder auch einfach nur Panthenol genannt). Dieser Wirkstoff unterstützt die Haut beim Heilen, denn es hält die Feuchtigkeit in der Haut, unterstützt die Neubildung der Hautzellen und hat wundheilungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften.
Leider verträgt nicht jeder eine Salbe mit Panthenol. In seltenen Fällen kann es zu Allergien und Unverträglichkeiten kommen. Diesen Betroffenen empfehlen wir dann eine Zinksalbe, denn auch das darin enthaltene Zinkoxid hilft aufgrund der antiseptischen und wundheilungsfördernden Wirkung.
Schritt 3: der Haut Feuchtigkeit geben
Nachdem die Fingerkuppen wieder halbwegs verheilt sind, muss die Haut Feuchtigkeit bekommen, damit sie nicht wieder aufplatzt. Außerdem muss die Haut geschützt werden, damit sie keine weitere Feuchtigkeit verliert. Da die sogenannten Feuchtigkeitscremes oft die Haut weiter austrocknen, empfehlen wir Cetaphil, Ringelblumensalbe oder alternativ Melkfett.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich, als Autor dieses Artikels, die Feuchtigkeitscreme Cetaphil empfehlen. Diese Creme wurde mir vom Hautarzt empfohlen und hat von allen getesten Produkten am besten geholfen. Mit rund 23-25 EUR für 450 Gramm nicht ganz billig, hält sie aber auch aufgrund der Menge sehr lange. Die Creme ist übrigens auch für den restlichen Körper geeignet und erzielt wirklich hervorragende Ergebnisse bei trockener Haut.
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Schritt 4: der Haut Vitamine und Mineralstoffe geben
Fazit
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