Darmkrebsvorsorge
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Darmkrebs zählt heute zu den am besten erforschten Krebserkrankungen beim Menschen. Daher weiß man, dass rund 90 Prozent aller Darmkrebserkrankungen aus gutartigen Polypen entstehen. Bis dessen Zellen allerdings bösartig werden können viele Jahre vergehen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, ab einem bestimmten Alter regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen.

Entstehung

Die Darmkrebszellen entwickeln sich aus herkömmlichen Körperzellen. Doch welche Vorgehensweise macht diese Zellen so bösartig? In der Regel reguliert der Körper das Wachstum und die Vermehrung von Zellen, doch die Krebszellen haben es geschafft diese Wachstumskontrolle an sich zu entziehen. Sie vermehren sich rasant und ungebremst. Zudem wachsen sie in das umliegende Gewebe ein und zerstören es kurzer Hand.

Grund hierfür sind Erbmaterialveränderungen an den Zellen. Mutationen greifen das genetische Material an und verhindern so die Herstellung von Eiweiß. Das Ablesen wichtiger Erbinformationen wird dadurch zum Teil verhindert. Unterschiedliche Markierungen am Erbmaterial und an dessen Verpackungseiweißen bestimmen ob verschiedene Erbinformationen überhaupt abgelesen werden oder nicht. Auch während diesem Vorgang können eventuelle Fehler zu einem unkontrollierten Zellwachstum führen. Um eine Zeller zur Krebszelle werden zu lassen, sind allerdings mehrere derartiger Veränderungen notwendig.

Die Ursachen sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Oftmals spielen gleich mehrere Faktoren zusammen. Hierfür könnten zum Beispiel ererbte genetische Veränderungen verantwortlich sein. Aber auch äußere Einflüsse wie Infektionen und Chemikalien können zu Erbmaterialschäden führen. Die obenerwähnten Mutationen entstehen im Laufe des Lebens allerdings auch sehr zufällig. Mit zunehmenden Alter nimmt der Arbeitsmechanismus des menschlichen Organismus ab, der dafür verantwortlich ist auftretende Fehler zu korrigieren. Daher sind Darmkrebserkrankungen bei älteren Menschen deutlich häufiger als in jüngeren Jahren vertreten.

Früherkennung

In der heutigen Zeit gibt es unterschiedliche Methoden der Früherkennung. Besonders gängig ist allerdings der immunchemische Test auf Blut im Stuhl oder die klassische Darmspiegelung. Diese Methoden unterscheiden sich allerdings alle durch die Sicherheit der Untersuchungsbefunde. Die Treffsicherste und empfindlichste Methode zur Darmkrebsfrüherkennung ist die Koloskopie auch Darmspiegelung genannt. Sie erkennt selbst kleinste Veränderungen an der Darmschleimhaut und liefert so sichere Erkenntnisse. Während der Spiegelung wird sowohl der Dick- als auch der Mastdarm untersucht. Neben den eigentlichen Untersuchungen können auch kleine Gewebeproben entnommen werden. Entdeckt der Arzt Darmpolypen so kann er diese direkt mit einer kleinen Schlinge endoskopisch entfernen.

Grundsätzlich sollte jedoch erwähnt werden, dass alle Methoden hilfreich sind um eventuelle Krebsvorstufen zu erkennen. Seit dem Jahre 2002 gehört die Darmspiegelung in Deutschland zur gesetzlichen Darmkrebsfrüherkennung. Alle Menschen ab einem Alter von 55 Jahre erhalten diese Untersuchung kostenlos von der gesetzlichen Krankenkasse.

Vorsorge

Da Darmkrebs das zweithäufigste Tumorleiden in Deutschland ist, sollte die obenerwähnte Vorsorge nicht vernachlässigt werden. Vor allem Patienten mit familiär-erblich bedingten Darmkrebserkrankungen sollten die Vorsorge nicht auf die leichte Schulter nehmen. In diesem Fall sollte die Darmkrebsvorsorge bereits ab einem Alter von 25 Jahren einmal jährlich erfolgen. Diese Menschen verfügen nämlich über ein extrem hohes Risiko ebenso an Darmkrebs zu erkranken. Doch auch alle anderen Menschen sollten in regelmäßigen Abständen eine Darmkrebsfrüherkennung durchführen lassen. Nur so kann man sicher und beruhig schlafen sowie Vorsorge für die eigene Gesundheit schaffen.