Die Hilfestellungen, die man gegen Schmerzen in der Leiste unternehmen kann, hängen natürlich von der zu Grunde liegenden Ursache ab. Sollte es sich um ungewöhnlich lang anhaltende, wiederauftauchende oder besonders intensive Schmerzen handeln, sollte man den Arzt zur Diagnose aufsuchen. Kleinere Schmerzen, die aus Strapazierung oder Überbelastung resultieren, können dagegen auch zuhause behandelt werden.

Pflege und Behandlung zuhause

Wenn die Leistenschmerzen lediglich das Resultat einer Überstrapazierung oder einer sportlichen Überbelastung sind und man die Schmerzen noch in einem erträglichen Maß aushalten kann, stellen viel Ruhe und Entspannung wahrscheinlich die beste Option dar. Eine Pause von zwei bis drei Wochen, in der keinerlei sportliche Aktivität stattfindet, erlaubt es den betroffenen Stellen, sich zu regenerieren und auf natürlichem Wege zu heilen. Zur Linderung der Schmerzen kann auch das Auflegen von von Eis für etwa 20 Minuten jeweils einige Male am Tag reichen. Falls Entzündungen vorliegen, kann man sich entsprechende Medikamente auch vom Hausarzt verschreiben lassen.

Professionelle Hilfe

Wann man professionelle Hilfe zu Rat ziehen sollte, wurde bis hierhin schon einige Male erklärt. Wenn man mit Leistenschmerzen zum Arzt geht, und der Grund offensichtlich ist wie z.B. bei einem Leistenbruch braucht ein Arzt nicht lange für seine Diagnose und kann in der Regel die Therapie einleiten. Auch Lymphknotenbildung sowie die Erkrankung der Gefäße wie Krampfadern können von einem Arzt leicht diagnostiziert und behandelt werden.

Aber gehen wir zunächst von einem Leistenbruch aus. Beim Leistenbruch gibt es je nachdem ambulante Heilmethoden wie eine spezielle physische Therapie durch Dehn- und Belastungsübungen. Sollten diese Methoden jedoch nicht angebracht oder hilfreich sein, so wird an dem operativen Leistenbruchverschluss kein Weg vorbei führen. Dabei wird nicht nur Gewebe oder Organ an seinen entsprechenden Ort im Körper zurückgeführt, sondern fast immer wird die Leistenwand vom Arzt verstärkt, z.B. indem ein Netz eingesetzt wird, das die schwachen Stellen der Leisten unterstützt. Wenn nach einer ersten, oberflächlichen Diagnose allerdings kein Bruch vorliegt, hängt die weitere Arbeit des Arztes von seinen folgenden Erkenntnissen ab.
Andere orthopädische Ursachen kommen dann in Frage und müssen evtl. von einem entsprechenden Facharzt begutachtet werden. Die meisten orthopädischen Ursachen werden ambulant behandelt und können durch bestimmtes Training oder durch orthopädische Unterstützungen wie Schienen oder spezielle Schuhsohlen geleistet werden.

Die Symptome eines Harnsteins, der sich als Schmerz äußert, der nicht unbedingt genau lokalisierbar für einen Patienten ist, können – so sie sich nicht in einem fortgeschrittenen Stadium befinden und sich z.B. nicht durch Blut im Urin äußern – unbemerkt bleiben. Wenn der Verdacht auf Harnstein besteht, kann der Arzt seine Vermutung durch Blut- oder Urintests prüfen. Diese können je nachdem schon nach wenigen Minuten oder auch erst nach einigen Tagen zu Ergebnissen führen. Harnsteine werden heute nur noch in sehr fortgeschrittenem Stadium operativ behandelt. Bei kleineren Harnsteinen gilt zunächst einmal (im wahrsten Sinne des Wortes) abwarten und Tee trinken (Ausnahmen! beachten) und hoffen, dass sich das Problem von selbst erledigt. Der Schmerz kann dann durch Medikamente gehemmt werden, die sich gegen den Schmerz selbst oder gegen eine Entzündung wenden. Liegt eine bakterielle Infektion für die Bildung der Urinsteine zu Grunde, so wird der Arzt zusätzlich Antibiotika verschreiben. Helfen diese Therapien allerdings nicht, kann operativ auf verschiedenem Wege eingegriffen werden, dann helfen entweder die klassische Zange, der Laser oder die Pneumatik (Luftdrucktechnik) aus.