Superfoods – Alles wirklich super?

Rote Bio-Rüben
Rüben sind ein deutsches "Superfood" - © depositphotos.com @ Szakaly

Man kommt auf Instagram und Youtube schon gar nicht mehr an ihnen vorbei und nicht nur in den Reformhäusern, sondern auch in den normalen Supermärkten, nimmt die Auswahl der so genannten Superfoods zu. Ja, gesunde Ernährung ist ein Thema, das viele Menschen bewegt und auf das vermehrt Wert in unserer Gesellschaft gelegt wird.

Wer wirklich als Experte auf dem Gebiet der richtigen Ernährungsweise gelten möchte, kann sich durch eine Vielzahl von Studien und Ernährungsformen kämpfen und am Ende selbst entscheiden, was er für richtig hält. Vegetarisch, Lakto-ovo-vegetarisch, Lakto-vegetarisch, Ovo-vegetarisch, Vegan, Rohvegan, Low carb, High carb und diverse andere Ernährungsformen machen sich aktuell gegenseitig Konkurrenz. Man kann allerdings behaupten, dass sie eine Gemeinsamkeit vorweisen:Superfoods gibt es in jeder Sparte und kaum einer wird gegen sie sprechen, sie sind schließlich super für uns.

Aber was steckt denn wirklich dahinter?

Kurz erklärt sind Superfoods besonders nährstoffreiche Lebensmittel. Sie haben oft einen hohen Anteil an Vitaminen, wie zum Beispiel die Goji-Beere. Besonders wertvolle Omega-3-Fettsäuren liefern die berühmten Chia Samen. Die Avocado enthält gleich mehrere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe: Ihr wird ein hoher Gehalt an Vitamin E, Eisen und Kalzium zugeschrieben und hat neben zahlreichen Ballaststoffen einen hohen Gehalt an gesunden, ungesättigten Fettsäuren. Zudem können bestimmte Superfoods Symptome häufig auftretender Krankheiten, wie Diabetes oder Bluthochdruck mildern. Angeblich helfen sie sogar beim Muskelaufbau und verschönern das Hautbild.

Das klingt soweit natürlich sehr gut und es spricht auch auf den ersten Blick nichts dagegen, sich ausreichend mit Superfoods einzudecken, allerdings gibt es bei den bereits genannten, sowie vielen anderen, eine gewisse Problematik bei der Beschaffung.

Tropische Früchte im heimischen Supermarkt sehen sehr verlockend aus, aber es lohnt sich einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Der Transport der Lebensmittel ist oft sehr lang und nicht sonderlich nachhaltig. Es werden täglich 140 Tonnen Lebensmittel nach Deutschland eingeflogen, teilweise aus Südamerika, aus Afrika und aus Asien. Dabei ist das Flugzeug natürlich der größte Klimakiller, doch wie sollen sonst die ganzen Superfoods zu uns gelangen? Oftmals steht die positive Wirkung in keiner Relation zu den Schadstoffen, die durch den Transport der Lebensmittel ausgestoßen werden.

Zum Glück gibt es aber Alternativen und niemand muss in Deutschland komplett auf sein Superfood verzichten. Denn es gibt auch wahnsinnig viele regionale Superfoods, die es leicht mit der Importware auf sich nehmen können. Nehmen wir zum Beispiel einmal Heidelbeeren. Sie sind bekannt für ihren enorm hohen Vitamin C und Vitamin E Gehalt. An Wirsing denken wohl die wenigsten im Zusammenhang mit Superfoods, aber er hat gleich mehrere positve Eigenschaften: Ein höherer Vitamin C Gehalt als eine Zitrone, Folsäure und sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Porree ist bekannt für seinen hohen Anteil an Betacarotin und dem Ballaststoff Inulin, der dafür sorgt, dass der Körper Calcium und Magnesium besser speichern kann. Radieschen fördern zum Beispiel die Entgiftung des Körpers und enthalten eine ganze Reihe von Vitaminen.

Es gibt noch zahlreiche weitere regionale Superfoods, die sich teilweise auch gut selbst züchten lassen. Gesunde Ernährung macht schließlich noch mehr Spaß, wenn sie umweltfreundlich ist.