Die ketogene Diät

Ketogene Diät
Bei der ketogenen Diät verzichtet man auf die meisten Kohlehydrate - Foto: designer491 / depositphotos.com

Die ketogene Diät gehört zu den Low Carb Diäten, wobei bei dieser Ernährungsform noch weniger Kohlehydrate aufgenommen werden als bei der gewöhnlichen Low Carb Diät. Diese Art der Diät ist eine energiebilanzierte und somit fettreiche Ernährungsform.

Bei der ketogenen Diät bezieht der Körper seine Energie nicht aus Glukose und Fett, sondern nur aus Fett und aus Ketonkörpern. Diese werden im Körper aus dem Fett aufgebaut und dienen als Ersatzstoff für Glucose.

Um in den Zustand der Ketose, welcher die Grundlage der Diät ist, zu gelangen, wird die Ernährung nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt. Die Makronährstoffverteilung wird dabei täglich auf 60 – 80 % Fett, 20 – 30 % Protein und 5 – 10 % Kohlenhydrate verteilt.

Wirkungsweise der ketogenen Diät

Die Basis der ketogenen Diät ist ein Körper, der sich in Ketose befindet. Dieser Zustand entsteht, wenn nur geringe Mengen an Kohlenhydraten aufgenommen werden.

Der menschliche Körper nutzt hauptsächlich Glucose als Brennstoff. Wenn davon nicht genug zur Verfügung steht, versucht der Körper aus einer anderen Quelle seinen Energiebedarf zu decken. Diese Quelle sind die Fettvorräte. Diese stellen die Glucose bereit und produzieren Ketone.

Diese Ketone werden in der Leber gebildet, wenn zu wenig Insulin im Körper vorhanden ist. Die Menge an Ketonen, die dabei gebildet werden, ist von der Menge der im Körper vorhandenen Kohlenhydrate abhängig.

Vorteile der ketogenen Diät

  • sehr effektive Diät mit schnellem Gewichtsverlust im Vergleich zu anderen Diäten
  • ausgeschütteten Ketonkörper verringern den Appetit und es tritt kein Heißhunger auf
  • Abbau von Fett und Erhalt der Muskulatur durch hohe Proteinzufuhr
  • Anwendung in der Medizin bei Chemotherapie bei Krebserkrankungen und Epilepsie
  • Senkung des Insulinspiegels als Vorteil bei Diabetes

 

Nachteile der ketogenen Diät

  • eventuelle Mangelerscheinungen, da wenige Mineralien und Vitamine aufgenommen werden
  • Verdauungsprobleme und Verstopfungen durch Reduktion von Ballaststoffen
  • Mundgeruch durch erhöhte Anzahl an Ketonkörper
  • Strapazierung der Leber durch geänderte Ernährung (nicht geeignet für Menschen mit Herzproblemen und Fettleber)
  • mögliche Beeinflussung der Konzentration und das Erinnerungsvermögens
  • Bei schnellen Vermehrung der Ketonkörper ist Ketoazidose (Schädigung von lebenswichtigen Organen) möglich

 

Weiter Diäten im Vergleich

Die ketogene Diät ist nicht die einzige Ernährungsform, die auf einen strenge Low Carb Ernährung ausgerichtet ist. Auch die Atkins-Diät und die Dukan-Diät bauen auf diesem Prinzip auf.

Die Atkins-Diät wird in vier Phasen aufgeteilt. Zu Beginn der Diät wird die Aufnahme der Kohlenhydrate sehr stark reduziert und der Nährstoff Fett als Hauptenergieträger genutzt. Der Kohlenhydratanteil in der Nahrung liegt bei 20 g pro Tag.

In den nachfolgenden Phasen werden die Kohlenhydrate ständig erhöht, bis entweder eine Stagnation der Abnahme eintritt, oder das Wunschgewicht erreicht ist. Die stetige Erhöhung des Kohlenhydratanteils ist der wichtigste Unterschied zu einer strengen ketogenen Diät.

Die Atkins-Diät erhöht somit den Kohlenhydratanteil ständig. Bei einer strengen ketogenen Diät wird dieser Anteil dagegen nicht erhöht.

Die Dukan-Diät teilt sich auch in 4 Phasen auf. In der ersten Phase werden nur Proteine zu sich genommen und eine sehr geringe Menge an Haferkleie. In der darauffolgenden Phase wechseln sich reine Proteintage mit Protein-Gemüse-Tagen ab. Dabei dürfen nur 100 bestimmte Lebensmittel verzehrt werden. Ab der dritten Phase darf Vollkornbrot in einer geringen Menge verzehrt werden.

Auch bei dieser Diät wird im Gegensatz zu einer strengen ketogenen Diät der Kohlenhydratanteil erhöht.

Fazit

Die ketogene Diät ist eine Low Carb Diät bei der weniger als 10 % Kohlenhydrate mit der täglichen Ernährung aufgenommen wird. Die Diät wiederspricht somit den meisten Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG). So wird beispielsweise von der DEG empfohlen, den täglichen Energiebedarf zu 30 – 35 % aus Fett zu beziehen. Nach den Keto-Richtlinien soll ungefähr doppelt so viel Fett zu Energiegewinnung genutzt werden.

Trotz dieser Diskrepanz zwischen den Richtlinien ist die ketogene Diät eine Ernährungsform, mit welcher am effektivsten Gewicht abgenommen werden kann. Auch bei einigen Krankheitsbildern wird diese Art der Diät eingesetzt und es werden gute Erfolge erzielt.

Da bei der Diät einige Nachteile auftreten können und auch gesundheitliche Probleme auftreten können, sollte diese Diät unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Wenn diese Art der Ernährung unter Beobachtung und mit gesundem Menschenverstand durchgeführt wird, so spricht nichts dagegen, mit der ketogenen Diät den überflüssigen Pfunden den Kampf anzusagen.