
Oftmals lässt sich der jährliche Besuch beim Arzt nicht vermeiden. Ob ein grippaler Infekt in der kalten Jahreszeit oder Bluthochdruck – nach der Sprechstunde können die richtigen Medikamente und Tipps vom Doktor Abhilfe schaffen. Jedoch erfordert nicht jede Therapie die persönliche Vorstellung in der Arztpraxis. Wer sich für einen Online-Arzt entscheidet, kann medizinische Proben zur diagnostischen Untersuchung an ein Labor senden. Dieses sendet die Ergebnisse entweder an den behandelnden Arzt oder direkt an den Patienten.
Patientenproben per Post versenden – wie funktioniert das?
Eine medizinische Probe einfach in einen Briefumschlag stecken und in den nächsten Briefkasten werfen – so einfach geht es natürlich nicht. Müssen Untersuchungsmaterialien im öffentlichen Bereich transportiert werden, gelten spezielle Richtlinien. Immerhin handelt es sich laut Bestimmungen des ADR um Gefahrengüter. Wie die Proben transportiert werden, hängt von ihrer Einteilung ab. Grundsätzlich gelten sie als „ansteckungsgefährliche Stoffe“. Laut Definition sind es menschliche Materialien, die einer Person direkt entnommen wurde. Übrigens: Auch in der Veterinärmedizin sind direkt entnommene Substanzen – Haut, Haare oder Körperflüssigkeiten – zur Klasse 6.2. gehörig.
Die Beförderung findet zu unterschiedlichen Zwecken statt:
- Forschung
- Diagnose
- Untersuchung
- Behandlung
- Vorsorge
Innerhalb der ansteckungsgefährlichen Stoffe wird noch einmal hinsichtlich des Gefährdungspotenzials unterschieden. Die Bezeichnung Kategorie A steht beispielsweise für Krankheitserreger. Alle Stoffe, die nicht den Kriterien für die Aufnahme in diesen Bereich entsprechen, zählen zur Kategorie B. Dementsprechend sind sie der UN-Nummer 3373 zuzuordnen.

Da es sich in der Regel nur um biologische Substanzen ohne Gefährdungspotenzial handelt, ist der Transport deutlich einfacher als bei der Kategorie A. Einen hohen Stellenwert erhält jedoch die Verpackung. Sie besteht aus drei Teilen: Zunächst gelangt die Probe in ein Primärgefäß. Beispiele stellen Probenröhrchen mit einem Schraubverschluss dar. Anschließend erfolgt das Verpacken in einen sekundären Behälter. Diese sind nach außen hin dicht verschlossen. Im Inneren befindet sich Polstermaterial, sodass die Primärgefäße während des Transports möglichst keinen Schaden nehmen. Zusätzlich empfiehlt sich bei der Beförderung auf dem Postweg ein weiterer gepolsterter Briefumschlag.
Insbesondere im Bereich Laboranalyse erhält eine sichere, saubere und möglichst luftdichte Verpackung einen hohen Stellenwert. Andernfalls kommen die Proben bereits verfälscht im Labor an. Eine Diagnostik ist unter diesen Umständen kaum mehr möglich. Dementsprechend gilt es beim Versenden des biologischen Materials auf die „Dreier-Verpackung“ zu achten.
Die nach diesem Prinzip versendeten Patientenproben sind beispielsweise Blut- oder Speichelproben. Diese verschicken die Patienten unter anderem im Rahmen eines DNA-Tests persönlich. Alternativ wird der Probenversand bei Bluttests für zu Hause relevant. Mit diesen Test-Kits können sich die Verbraucher bequem auf verschiedene Erkrankungen, beispielsweise Diabetes, prüfen lassen.
Wie zuverlässig sind die im Labor gemessenen Werte?
Wer seine Proben an ein professionelles Labor sendet, erwartet aussagekräftige Ergebnisse. Dabei stellt sich die Frage, wie zuverlässig die Messergebnisse sind. Die Analysegeräte in einem modern eingerichteten Labor überzeugt mit hohen Qualitätsstandards. Mit Kontrollproben führen die Mitarbeiter teilweise täglich Kontrollmessungen durch. Bei diesen ist die Konzentration bekannt, sodass die Messanzeigen zielgerichtet überprüft werden können. Misst das entsprechende Laborgerät die Kontrolllösung richtig, steht ihre Genauigkeit außer Frage. Erst nach diesem Test gehen die Labordiagnostiker dazu über, die eingesandte Patientenprobe zu analysieren. Die dabei gemessenen Werte werden zur Auswertung an qualifizierte Ärzte oder Fachwissenschaftler gesandt.
Dennoch können Fehlerquellen auftauchen. Vorrangig handelt es sich dabei um Verwechslungen des Probenmaterials. Allerdings treten diese Fehler selten auf. Weicht der gemessene Wert stark vom Gesamtbild des Patienten ab, können sie schnell aufgedeckt werden.