Ketogene Diät

ketogene Lebensmittel
Die ketogene Ernährung kann beim Abnehmen helfen - © depositphotos.com @ Odelinde

Die ketogene Diät ist derzeit in aller Munde. Viele Menschen möchten diese spezielle Ernährungsform nutzen, um sich langfristig gesünder zu ernähren und Gewicht zu verlieren. Angeblich hilft die ketogene Diät sogar gegen Krebs bzw. beugt diesem vor.

Was macht eine ketogene Ernährung aus?

Es geht vor allen Dingen darum, sich sehr kohlenhydratarm und zugleich fettreich zu ernähren. Diese Umstellung soll den Energiestoffwechsel nachhaltig beeinflussen. Normalerweise machen bei einer ketogenen Diät maximal vier Prozent des täglichen Energiebedarfs die Kohlenhydrate aus – das sind etwa 20 Gramm. Zum Vergleich: Bei einer gewöhnlichen Ernährung ohne spezielle Diät wird ungefähr die Hälfte des Bedarfs über Kohlenhydrate gedeckt. 90 Prozent des täglichen Bedarfs soll bei dieser Ernährungsform hingegen über Fett abgedeckt werden und maximal sechs bis acht Prozent durch Eiweiß.

Welche Lebensmittel werden konsumiert und welche nicht?

Alle besonders kohlenhydratreichen Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln, Kartoffel, Reis, Brot oder Brötchen und natürlich Zucker sind in mittleren bis hohen Dosen tabu. Fettreiche Fisch- sowie Fleischsorten, Wurst und Eier werden hingegen in größeren Mengen konsumiert. Frisches Gemüse wie beispielsweise Zucchini, Gurke, Möhren und noch zahlreiche weitere Sorten dürfen ebenfalls bedenkenlos verspeist werden. Aufgrund des enthaltenen Zuckers sollte Obst nur in geringen Mengen gegessen werden.

Welche Vorteile hat die ketogenen Diät?

Die ketogene Diät ist keine klassische Diät. Deshalb müssen Anwender weder Kalorien zählen, noch Hunger leiden. Trotzdem bewirkt diese Ernährungsumstellung langfristig einen Gewichtsverlust. Der positive Effekt auf das körperliche Allgemeinbefinden spricht ebenfalls für sich. Da bei dieser Ernährungsform die Zufuhr von Proteinen sehr hoch ist, wird der Insulinspiegel beeinflusst. Ein dauerhaft konstanter Insulinspiegel kurbelt die Fettverbrennung an und hilft beim Abnehmen. Auch bei zahlreichen Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, kann die Diät helfen, die Symptome zu lindern. Außerdem soll diese Ernährungsform der Entstehung von Krebs vorbeugen und wird deshalb von besonders gesundheitsbewussten Personen oder Menschen mit einer entsprechenden Vorerkrankung angewandt.

Hat diese Ernährungsform auch Nachteile?

Weil sich der menschliche Organismus zuerst einmal auf eine neue Diätform einstellen muss, können in den ersten Wochen der Umstellung Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Verstopfungen auftreten. Diese Symptome sollten jedoch recht zügig wieder verschwinden, ansonsten muss ärztlicher Rat eingeholt werden. Nicht für alle gesundheitlich beeinträchtigen Menschen ist die ketogene Ernährung geeignet. Wer tierische Lebensmittel in dieser Menge nicht verträgt, sollte daher auf eine Umstellung verzichten und sich nach Alternativen umsehen. Zudem können die Nieren überlastet werden und das Herz-Kreislaufsystem negativ beeinflusst werden – Ursache sind die tierischen Proteine und Fettsäuren.

Ein weiterer negativer Aspekt: Eine ketogene Ernährungsweise belastet die Umwelt. Da viel Fleisch konsumiert wird, führt das zu einer stärkeren Belastung aufgrund der Fleischproduktion. Lange Transportwege der Tiere verursachen außerdem einen hohen CO2-Ausstoß. Wer Wert auf eine nachhaltige Ernährung legt, sollte daher nur Fleisch und andere tierische Produkte in Bio-Qualität kaufen. Bei einem einen lokalen Bauernhof können Produkte wie Eier oder Wurst auch regional beschafft werden. In diesem Fall kann die ketogene Diät auf Dauer allerdings ganz schön teuer werden.

Für Senioren nur bedingt geeignet

Insbesonder der hohe Fleischkonsum ist für Senioren problematisch. Gicht und Nierenprobleme sind in höherem Alter durchaus häufig und die ketogene Diät wird diese Probleme sicherlich verschlimmern. Es empfiehlt sich für Senioren, noch mehr auf Gemüse (z.B. Hülsenfrüchte, Zucchini, etc.) zu setzen und bei Fleischverzehr auf geringe Mengen Geflügel zu setzen.