
Ein schönes Lächeln – das setzen wir gleich mit geraden, weißen Zähnen. Makellos aussehende Zähne stehen für Gesundheit und Jugend, wer gelbe Zähne hat, denkt oft über Zahnaufhellungen nach. Die können jedoch, falsch angewendet, das Zahnfleisch schaden. Sind gelbe Zähne aber überhaupt ungesund?
Wie entstehen Zahnverfärbungen?
Zuallererst: Ein verfärbter Zahn ist nicht gleichbedeutend mit einem kranken Zahn. Der Grundton des Zahns hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und ist unter anderem genetisch festgelegt. Auch, dass sich die Zähne im Laufe des Alters verfärben, ist normal. Natürlich können dunkle Zähne aber auch ein Indikator für mangelnde Zahnpflege sein: Einmal abgebauter Zahnschmelz kann nicht wiederhergestellt werden und lässt, je dünner er ist, mehr vom dunklen Zahnbein durchschimmern. Manche Medikamente und viele Konsummittel können die Zähne außerdem zusätzlich trüben. Bekannte Übeltäter sind Kaffee und Zigaretten, aber auch dunkle Gewürze und Soßen, Wein und Früchte hinterlassen ihre Spuren. Während Essen und Trinken meist nur den oberflächlichen Zahnbelag verdunkeln, dringen die Verfärbungen durch Rauchen tief in das Dentin ein. Solche Verfärbungen lassen sich durch Putzen nicht mehr entfernen – hier hilft nur noch ein Zahnbleaching.
Bleaching – Zuhause oder vom Profi?
Schon eine Zahnreinigung kann oberflächliche Verfärbungen entfernen und die Zähne in neuem Glanz erstrahlen lassen. Da diese ohnehin alle sechs Monate empfohlen wird und die Zähne gesunder und robuster macht, spricht nichts gegen diese Methode der Zahnaufhellung. Ein weiterer Vorteil: Nach einer Zahnreinigung setzt sich neuer Belag auch schwerer fest, die Zähne bleiben also länger weiß. Ist die Verdunkelung intensiver, entscheiden sich viele für ein Bleaching. Im Wesentlichen gibt es zwei Bleachingmethoden: Bei der Reduktionsbleiche werden Schwefelverbindungen verwendet, die dem Zahn Sauerstoff entziehen, was die Verfärbungen auflöst. Die Zähne nehmen anschließend allmählich wieder Sauerstoff auf, die Wirkung dieses Verfahrens ist also nur temporär. Häufiger angewendet wird die Oxidationsbleiche, die langanhaltendere Ergebnisse verspricht.
Zahnbleaching-Streifen und sogar Geräte mit UV-Licht sind frei im Handel erhältlich und versprechen einfach und schnell sichtbare Aufhellung. Die Behandlungen bergen allerdings große Risiken: Dauerhafte Schäden von Zahnfleisch und Zähnen drohen, wird der Zahnschmelz beschädigt, dunkeln die Zähne schneller nach und sind im schlimmsten Fall weniger weiß als vor der Behandlung.
Nicht selten haben die Mittel außerdem nur kaum oder keinen Effekt: Die Wirkung von UV-Licht beispielsweise wird von Forschern stark angezweifelt, die Behandlung kann jedoch Zähne und Zahnfleisch stark reizen. Um festzustellen, ob die Zähne für ein Bleaching robust genug sind und ob sich die Verfärbung durch eine oberflächliche Aufhellung überhaupt beseitigen ließe, ist eine vorherige Absprache mit dem Zahnarzt in jedem Fall notwendig.
Vorsicht vor Zahnpasten mit Whitening-Effekt
Als „sanftere“ Alternative zum Bleaching gelten aufhellende Zahnpasten. Diese Bleichen die Zähne nicht, sondern enthalten Schleifkörper, die die oberste Schicht des Zahnbelags abtragen. Aus diesem Grund sollte man diese Cremes immer nur temporär und in keinem Fall in Kombination mit harten Bürsten verwenden. Schonender als die klassischen schmirgelnden Zahncremes sollen die dieses Jahr in Mode gekommenen Zahnpasten mit Aktivkohle sein. Die absorbieren angeblich den Belag und sorgen sanft für weißere Zähne. Nachgewiesen ist die Wirkung allerdings nicht, Zahnärzte zweifeln außerdem an der Anti-Karies-Wirkung der schwarzen Cremes. Wer sich also weißere Zähne wünscht, sollte sich lieber direkt vom Zahnarzt oder einer Zahnklinik beraten lassen, bevor er diverse Mittel aus der Drogerie ausprobiert – wer seinen Zahnschmelz schädigt, riskiert nicht nur schmerzempfindliche, sondern auch getrübte Zähne..