Dass Sonne nicht nur gesund, sondern auch schädlich für die Gesundheit sein kann, ist allgemein bekannt. Das beste Beispiel dafür ist ein Sonnenbrand, an dem wohl schon fast jeder wenigstens einmal gelitten hat. Darüber hinaus gibt es aber auch z. B. die Sonnenallergie bzw. Lichtempfindlichkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Sonnenallergie wird auch Lichtempfindlichkeit genannt.
- Die Erkrankung ist häufiger als angenommen wird und tritt bei ca. 20 Prozent aller Deutschen auf.
- Besonders häufig tritt Lichtempfindlichkeit bei Personen auf, die nur wenig ins Freie gehen.
Was genau ist Sonnenallergie und wie zeigt sie sich?
Unter dem Begriff Sonnenallergie oder Lichtempfindlichkeit werden mehrere Formen von Hautkrankheiten zusammengefasst, die unterschiedliche Ursachen haben. Allen gemeinsam ist lediglich, dass sie durch zu viel Sonnenlicht ausgelöst werden. Insbesondere die UV-A Strahlung wird als Auslöser verdächtigt.
Die wichtigsten Symptome:
- fleckige Rötungen der Haut
- Quaddeln und Bläschen
- Juckreiz
- Schwellungen der betroffenen Hautpartien
- in schweren Fällen Kopfschmerzen
Lichtempfindlichkeit kann auch an Stellen auftreten, die nicht direkt der Sonne ausgesetzt sind. Die Symptome können sich bis zu 72 Stunden später zeigen.
Eine Sonnenallergie tritt besonders häufig bei Menschen auf, die einen hellen Hauttyp haben. Sie kommt am häufigsten zu Beginn der warmen Jahreszeit vor, wenn sich die Hut noch nicht wieder an das stärkere Sonnenlicht gewöhnt hat.
Welche Formen von Sonnenallergie gibt es?
Am häufigsten ist die polymorphe Lichtdermatose. Sie tritt am häufigsten zu Beginn des Sommers auf. Betroffen sind Körperstellen wie Dekolleté, Arme, Beine und Handrücken, die der Sonne ausgesetzt sind. Die Lichtempfindlichkeit zeigt sich in Form von kleinen roten Quaddeln, die jucken. Meistens verschwinden sie von selbst wieder.
Die sogenannte Mallorca-Akne ist eine Sonderform. Substanzen in Sonnenschutzmitteln lösen durch die UV-Strahlung allergische Reaktionen aus.
Eine Sonnenallergie kann auch durch eine phototoxische Reaktion ausgelöst werden. Bestimmte Medikamente können bei Sonnenlicht allergische Reaktionen auf der Haut auslösen, die einem Sonnenbrand ähneln. Zu den Substanzen gehören einige Antibiotika und Antidepressiva, aber auch Johanniskrautöl. Der Saft des Riesen-Bärenklaus (eine invasive Pflanze) kann ähnliche Reaktionen hervorrufen.
Eine Sonnenurtikaria ist sehr selten. Bei dieser Form der Sonnenallergie treten die Symptome großflächig und stark auf. Der Blutdruck kann so stark fallen, dass Betroffene ohnmächtig werden.
Was können Betroffene gegen ihre Lichtempfindlichkeit tun?
Gegen eine Sonnenallergie helfen eine ganze Reihe von Mitteln. Das Beste ist, einer Sonnenallergie vorzubeugen und nicht zu warten, bis sich die Symptome einstellen. Wer bereits in der Vergangenheit mit solchen Problemen zu kämpfen hatte, tut gut daran, die Haut gegen zu viel Sonnenlicht zu schützen. Dazu gehören folgende Maßnahmen:
- Die Haut nur langsam der Sonne aussetzen, indem der Aufenthalt in der Sonne allmählich verlängert wird
- Langärmlige Hemden bzw. Blusen und lange Hosen tragen
- Einen breitkrempigen Hut als Sonnenschutz benutzen
- Textilien mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden (Baumwolle, Leinen)
- hochwertige Sonnenschutzmittel benutzen
Sollten die Symptome nicht innerhalb von 2 oder 3 Tagen verschwinden, ist es besser, einen Arzt (Hautarzt) aufzusuchen. Der Spezialist kann eine Diagnose stellen und gegebenenfalls eine wirksame Therapie einleiten. Dazu kann er verschiedene Medikamente verschreiben, die bewirken, dass die allergische Reaktion unterdrückt wird.
Welche Hausmittel haben sich bewährt?
Wer unter einer Lichtempfindlichkeit leidet, kann die Widerstandsfähigkeit der Haut durch ein paar einfache Maßnahmen stärken oder auftretende Symptome lindern. Gut bewährt hat sich unter anderem die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die Kalzium und Beta Karotin enthalten. Sie stärken die Haut. Beta Karotin sorgt für einen dunkleren Teint. Dadurch kann UV Licht nicht mehr so tief eindringen.
Wenn die Haut zu Beginn des Frühjahrs auf einmal verstärkt dem Sonnenlicht ausgesetzt wird, ist es wichtig, sie mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Dafür stehen eine breite Auswahl an feuchtigkeitsspendenden Cremes zur Verfügung. Am besten haben sich in der Praxis Präparate bewährt, die Aloe vera enthalten und nicht parfümiert sind.
Bei akuten Beschwerden helfen nasse Handtücher, die betroffenen Stellen zu kühlen. Aus gekühltem Joghurt oder Quark ohne Zucker und Geschmack (naturrein) lassen sich Packungen und Masken herstellen, die über längere Zeit Feuchtigkeit spenden und die Haut entspannen.
Lichtschutz im Haus
Wer jedes Jahr immer wieder unter einer Sonnenallergie leidet, sollte über bauliche Maßnahmen nachdenken, die verhindern, dass zu viel Sonnenlicht ins Haus gelangt. Das ist besonders wichtig bei großen Fensterfronten sowie Balkon- und Terrassentüren. Neben Markisen haben sich Jalousien besonders bewährt. Für den Außenbereich kann man zum Beispiel Holzjalousien kaufen. Sie sind wesentlich robuster als solche aus Kunststoff, beständig gegen UV-Strahlung und nachhaltig, weil Holz ein einheimischer, nachwachsender Rohstoff ist. Einmal installiert, halten sie viele Jahre und erfüllen ihre Schutzfunktion zuverlässig. Da sie außen angebracht sind, verhindern sie zudem, dass zu viel Wärme ins Zimmer kommt. Das hilft dabei, den Raum auch bei großer Hitze angenehm kühl zu halten. Zusätzlich schützen sie auch noch die Fenster gegen Sturm, Hagel und Einbruch.