Die Rotlichtlampe in der medizinischen Anwendung

die klassische Rotlichtlampe
die klassische Rotlichtlampe - Foto: Colour / depositphotos.com

Die Strahlung der Sonne besteht aus natürlichen Infrarotstrahlen. Diese äußern sich in Wärme. Die Energie wird vom Körper aufgenommen und in der richtigen Dosierung als angenehm und wohltuend empfunden. In der physikalischen Medizin werden Infrarotbehandlungen mit Rotlichtlampen durchgeführt. Somit wird die Durchblutung verbessert und entzündliche Prozesse gelindert.

Welche Behandlungen lassen sich mit Rotlichtlampen durchführen?

Durch die Verbesserung der Durchblutung lösen sich Muskelverspannungen, lassen sich Arthrose und Gelenkschmerzen lindern. Aber auch entzündliche Erkrankungen, wie zum Beispiel Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Hexenschuss, Fibromyalgie, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Nasennebenhöhlenentzündungen oder eine einfache Erkältung lassen sich damit ganz gut behandeln. Bei Frühchen wird die Rotlichtlampe zum Schutz vor Unterkühlung eingesetzt.

In der Tiermedizin werden Infrarotlampen im Bereich von 1400 bis 3000 nm zur Produktion von Wärme verwendet (Ferkelstrahler). Dies betrifft die Schweine- und Geflügelzucht.

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Dauer der Behandlungen sollte jedoch 15 Minuten nicht überschreiten. Die Lampe muss sich dazu jedoch in ca. 30 bis 80 Zentimeter Entfernung vom Körper befinden. Hier gilt auch: weniger ist oft mehr!

Vorsicht: Infrarotstrahlen können die Augen schädigen. Daher sollten Sie nicht in direkt in die Infrarotlampe schauen. Das Tragen von Schutzbrillen ist zu empfehlen.

Wie funktioniert die Rotlichtlampe?

Dabei handelt es sich um Glühlampen, durch deren Überzügen, Glaskolben oder Glühdraht der Anteil an Infrarotstrahlung jenen des sichtbaren Lichtes übertrifft. Infrarotlampen arbeiten im Bereich von 780 bis 1400 nm. Diese Lampen enthalten meistens einen Rotanteil, dieser wird durch einen speziellen Filter unterdrückt. Die typische Rotlichtlampe findet sich in der Infrarotsauna. Die Strahlung dringt nur zur Unterhaut vor und erzeugt dort Wärme. Die Wärmeleitung erreicht darüber hinaus das Bindegewebe und die Gelenke. Ist die Lampe zu nahe am Körper, kann es zu Verbrennungen kommen.

Was sollte bei der Behandlung mit Rotlichtlampen beachtet werden?

Neben dem bereits erwähnten Schutz der Augen und vor zu nahem Kontakt, sollten Kleinkinder nie alleine in der Nähe dieser Lampen sein bzw. die Behandlung nur unter strenger Aufsicht der Eltern und mit Schutzbrillen erfolgen. Darüber hinaus sollten Behandlungen nicht zu oft oder zu lange durchgeführt werden. Haben Sie die Lampe schon länger, sollte diese von Zeit zu Zeit auf defekte Kabel, etc. untersucht werden.

Gibt es Rotlichttherapien auf Krankenschein?

Jedes gute physikalische Institut bietet Rotlichttherapien an. Es kommt auf die Art der Therapie an. Ist sie medizinisch indiziert, übernimmt auch die Krankenkasse die Behandlungskosten. Im Zweifelsfall kann jedoch Ihr Arzt, das Institut oder die Krankenkasse Auskunft erteilen. Medizinische Institute bieten diese Behandlungen meistens in Infrarotkabinen an. Auch dabei empfiehlt es sich, eine Schutzbrille zu tragen. Rotlichttherapien werden auch oft von Wellness- und Kuranstalten angeboten. Sind Sie sich nicht sicher, ob diese das Richtige für Sie ist, kontaktieren Sie den Kurarzt.

Rotlichtlampen dürfen bei folgenden Erkrankungen nicht eingesetzt werden!

So wohltuend und medizinisch wirksam Infrarotlicht bei bestimmten Erkrankungen sein kann, so schädlich kann es bei nachstehenden Leiden sein:

  • Herz-Kreislauferkrankungen,
  • Nebennierenschwäche,
  • Schilddrüsenüberfunktion sowie
  • bei akuten Entzündungsschüben (Rheuma, Arthritis).

Wann dürfen Rotlichtlampen des Weiteren nicht eingesetzt werden?

Wurden Sie erst kürzlich operiert? Egal, um welche Operation es sich handelt, ist dringend vor einer IR-Behandlung abzuraten. Warten Sie, bis die OP-Wunde gut verheilt ist und konsultieren Sie dann Ihren Arzt. Vor allem nach Augen-Operationen und Eingriffen am Auge aller Art ist diese Anwendung kontra-indikativ. Auch Eingriffe oder Operation an den Zähnen oder dem Kiefer sind davon betroffen. Noch so kleinen Wunden wie nach endoskopischen Eingriffen muss mit Vorsicht vorgegangen werden. Schwangere sollten Ihren Arzt konsultieren. Nehmen Sie Medikamente ein? Wenn ja, kommt es darauf an, welche. Deshalb sollten Sie vor einer IR-Anwendung mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Gerade bei Blutverdünnern ist Vorsicht geboten, da das Infrarotlicht die Durchblutung fördert.

Was ist beim Kauf eine Rotlichtlampe zu berücksichtigen?

Um ein gesundes und risikoloses Ergebnis zu erzielen, sollten nur Lampen im IR A-Bereich gekauft werden. Diese besitzen eine hohe Wellenlänge, dringen tiefer ein, reizen die Thermosensoren aber nicht sehr. Somit kann es zu keinen Verbrennungen kommen. Die Leistung sollte eine niedrige, dreistellige Wattzahl aufweisen. Plattenstrahler sind teuer und für den privaten Gebrauch nicht zu empfehlen. Timerfunktionen hingegen sind sehr zu empfehlen, da die Behandlungszeit individuell und optimal für Ihre Bedürfnisse eingestellt werden kann.

Fazit

Sind Rotlichtlampen für medizinische Anwendungen zu empfehlen? Eindeutig ja, vor allem in der kalten Jahreszeit. Bei chronischen entzündlichen Erkrankungen sollten regelmäßig Behandlungen durchgeführt werden. Haben Sie einen akuten Schub, (Rheuma) sollten Sie von einer Anwendung absehen. Da es sich bei der Infrarotlichtlampe um eine hochwirksame medizinische Anwendung handelt, sollten Sie vorsichtig damit umgehen. Nicht zu nahe, nicht zu oft und nur mit Augenschutz verwenden! Vor allem bei Kindern ist große Vorsicht geboten!