Der Podologe/die Podologin ist ein medizinischer Fußpfleger (bzw. Fußpflegerin). Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab („Podos“ = Fuß, genitiv und „logos“ = Lehre). Der Begriff „Podologe“, sowie auch „medizinischer Fußpfleger (genauso wie „Podologin“ und „medizinische Fußpflegerin“) sind gesetzlich geschützt. Nur wer die entsprechende Ausbildung mit bestandener Prüfung hat, darf sich so nennen.
Wir wollen den Beruf eines Podologen, sowie auch den Weg dorthin, an dieser Stelle einmal kurz vorstellen.
Voraussetzungen für die Ausbildung in der Podologie
Während die Schulausbildung von untergeordneter Rolle ist (selbst mit einem Hauptschulabschluß plus abgeschlossener anderer Berufsausbildung kann man diesen Beruf ergreifen), ist es umso wichtiger, einige Vorraussetzungen mitzubringen, denn der Beruf ist nicht für alle Menschen gleichermaßen geeignet.
- Kein Ekel
Überlange Fußnägel, die bereits rund wachsen, dicke Blasen, Fußpilz, offene Wunden und Geschwüre, dicke gelbe Hornhaut – alles das kann man als Podologe hin und wieder (wenn auch selten) erleben. - Keine Menschenscheu
Als Podologe sollte man auf Menschen zugehen können und ihnen die Scheu nehmen. Gerade beim ersten Besuch in der Podologie ist es vielen Patienten unangenehm, sich die Füße behandeln zu lassen. Hier ist dann Einfühlungsvermögen gefragt. - Organisation
Auch als Podologe muss man Papierkram bewältigen. Die Patientenakte ist auf jeden Fall gewissenhaft zu führen, aber auch die Buchhaltung und die Kassenabrechnung ist (insbesondere bei Selbstständigen) zu führen. - Bereitschaft zum Mundschutz
Der Mundschutz begleitet einen in der medizinischen Fußpflege täglich, rund um die Uhr. Er dient hauptsächlich dem Schutz vor Infektionen und damit man den Staub, der bei der Hornhautentfernung entsteht, nicht einatmet.
Ausbildung
Es handelt sich um einen der wenigen Berufe der Heilkunde, bei dem eine 2-jährige Ausbildung ausreichend ist. Seltener ist die berufsbegleitende Ausbildung, die drei Jahre dauert. Seit 2012 gibt es außerdem den Studiengang Podologie, an dessen Abschluß der Bachelor of Science in Podologie steht.
Die normale 2-jährige Ausbildung wird, unterbrochen von einem Praktikum, in der Berufsschule durchgeführt. Hierbei arbeitet der Auszubildende für ein paar Monate in einer Praxis, um praktische Erfahrung und Einblicke in der Podologie zu gewinnen.
Während der Ausbildung lernt der angehende Podologe grundsätzlich alles rund um den Fuß und seine Bestandteile (Sehnen, Muskeln, Knochen, Haut).
Darüber hinaus stehen entsprechend die einzelnen Erkrankungen, die ein Podologe erkennen und behandeln muss, auf dem Lehrplan. Passende Behandlungsmöglichkeiten, sowie auch die nötige Medikamentenkunde werden ebenfalls gelernt.
Arbeitsstätten des Podologen
Die häufigste Wirkungsstätte des Podologen ist vermutlich die podologische Praxis. Dort arbeitet man entweder als selbstständiger Podologe oder in Anstellung. Aber auch viele Krankenhäuser und Rehabilitationszentren stellen medizinische Fußpflegen ein. Eher selten, aber durchaus möglich, ist auch die Anstellung in einem größeren Spa oder Wellnesshotel.
Weiterbildung
Nach der Ausbildung gibt es die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Hier gibt es verschiedene Themenschwerpunkte, die man wählen kann. Gute Fortbildungen können in einem besseren Gehalt (spätenstens beim Wechsel der Arbeitsstelle) münden. Fortbildungsschwerpunkte sind zum Beispiel „Wunden“, „Kommunikation“ oder „Hygiene“.
Einen Schritt weiter geht dann das Studium, in dem man zum Beispiel Gesundheitsmanagement studieren kann.
Bezahlung
Die Bezahlung als Podologe ist leider meist eher unterdurchschnittlich. Während der zwei-jährigen Ausbildung gibt es gar kein Bezahlung, weil man bis auf das Praktikum nur in der Berufsschule lernt. Und dafür gibt es, genau wie im Studium, leider kein Geld.
Als Berufseinsteiger erhält man dann mindestens den Mindestlohn, also ca. 1300 EUR brutto im Monat, da in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn gilt. Vorher war die Bezahlung sogar teilweise noch schlechter.
Das Anfangsgehalt des Berufseinsteigers steigt dann langsam mit der Erfahrung an, aber in der Regel ist bei ca. 2500 EUR brutto monatlich Schluss. Nur selten verdient ein Podologe darüber hinaus. Das ist auch der Grund, warum sich viele Podologen schließlich selbstständig machen. Denn von 2500 EUR brutto lässt sich eine Familie, gerade in einer Stadt oder gar Großstadt, nur schlecht ernähren.
Selbstständige podologische Praxis
Eine Prognose, wieviel mit einer selbstständigen podologischen Praxis finanziell drin ist, möchten wir hier nicht abgeben. Dazu schwanken die Einnahmen doch zu stark, abhängig von der täglichen Patientenzahl, der Zahl der Selbstzahler und Kassenpatienten, den gebuchten Extras (Fußmassage, lackierte Nägel, etc.), der Miete, den monatlichen Ausgaben, und vielem mehr.
Im Internet haben wir allerdings einige Hinweise gefunden, dass sich eine podologische Praxis am besten rechnet, wenn man eine Gemeinschaftspraxis mit z.B. einem Kosmetikstudio aufmacht. So wird z.B. auf fusspflegeforum.de davon berichtet, dass man ca. 11-12 Patienten pro Tag auf Rezept behandeln muss, um einen angestellten Podologen bezahlen zu können. In diesen Zahlen ist dann noch nicht einmal der Urlaub oder ein Krankenschein mit Lohnfortzahlung berücksichtigt.
Fazit
Für einen Beruf in der medizinischen Fußpflege sollte man sich berufen fühlen. Der Dienst am Menschen steht im Mittelpunkt, das Gehalt ist eher nebensächlich. Dennoch gibt es viele Menschen, die gerne und mit Leidenschaft als Podologe arbeiten.
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