Alles über die Wurzelbehandlung und die Schmerzen danach

Frau mit Zahnschmerzen beim Zahnarzt
Wenn der Zahnarzt eine Wurzelbehandlung vornimmt, treten nach der Behandlung oft Schmerzen auf - © depositphotos.com @ AllaSerebrina

Eine Wurzelbehandlung ist alles andere als angenehm für die Patienten. Weil es manchmal keinen anderen Ausweg gibt, um den Zahn auf lange Sicht zu retten, handelt es sich bei dieser Behandlung um die einzige richtige Lösung. Schmerzen können vor, während und auch nach einer Wurzelbehandlung auftreten. Gerade ältere Menschen, die häufig bereits unter anderen chronischen Schmerzen leiden, empfinden die Zeit nach der Wurzelbehandlung oft als schmerzvoll. Wie genaue die Behandlung abläuft und welche Schmerzen auf Sie zukommen können, erfahren Sie hier.

Wann wird eine Wurzelbehandlung durchgeführt?

Wenn der Nerv des Zahns beschädigt ist, dann wir diese Behandlung notwendig. Entzünden kann sich die sogenannte Pulpa vor allem dann, wenn Karies bis tief in den Zahn vorgedrungen ist. In diesem Fall werden entweder milde, aber dauerhaft anhaltende Schmerzen oder starke, akute Schmerzen ausgelöst. In beiden Fällen ist der Gang zum Zahnarzt unumgänglich. Zögern Sie diesen unangenehmen Termin keinesfalls hinaus, ansonsten können die Symptome noch schlimmer werden. Auch nach einer Verletzung beim Sport oder nach einem Sturz kann es zu pochenden oder ziehenden Schmerzen tief im Zahn kommen. Wenn der Zahn nach einem solchen Vorfall behandelt werden muss, kann die Wurzel und der darin liegende Nerv verletzt werden und die Wurzelbehandlung ist unausweichlich.

So läuft die Wurzelbehandlung ab

Generell kann die Behandlung in mehreren Sitzungen erfolgen, die jeweils zwischen 30 Minuten und 90 Minuten dauern. In der Regel wird der Zahn bis zum Nerv aufgebohrt und dieser wird möglichst restlos entfernt. Nach der Entfernung spült der Zahnarzt den Kanal mit einer desinfizierenden Lösung, um alle Keime zu entfernen. Wenn nötig, wird der Wurzelkanal mithilfe kleiner, scharfer Instrumente ausgeräumt und anschließend provisorisch verschlossen. Verspüren Patienten nach einigen Tagen keine Schmerzen mehr, so wird der Zahn dauerhaft entweder mit Kunststoff oder mit Zement verschlossen. Zwischen den einzelnen Schritten werden Röntgenbilder erstellt, anhand derer der Arzt feststellt, ob der Wurzelkanal vollständig gesäubert wurde.

So empfinden Betroffene die Schmerzen nach einer Behandlung

Nach einer Wurzelbehandlung hat ungefähr die Hälfte der Patienten pochende oder klopfender Schmerzen im betroffenen Zahn. Während nur sehr wenige Personen von äußerst starken Schmerzen berichten, verspürt die Mehrzahl der Patienten einen nur geringen Schmerz, welcher nach einigen Stunden verfliegt. Wie stark die Schmerzen sind, hängt hierbei in erster Linie vom persönlichen Empfinden ab. Unter anderem spielt die Psyche eine große Rolle. In der Regel haben Menschen mit großer Angst vor dem Zahnarzt eher Schmerzen als solche Patienten, welche von Vornherein einer Behandlung eher entspannt entgegenblicken. Auch ein guter Zahnarzt, welcher den Patienten ermutigt und nachhaltig Vertrauen schafft, kann zu mehr Zuversicht seitens der Betroffenen beitragen.

So werden Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung beschrieben

Die meisten Menschen verspüren nach deinem Eingriff vor allem einen dumpfen Schmerz, welcher sich über den Kiefer auch nach außen hin ausbreitet. Klopfende und pochende Schmerzen kommen ebenfalls vor, sind allerdings deutlich seltener vorhanden. Manche Betroffene berichten außerdem über Empfindungen, welche sie an die Stiche einer Nadel erinnern. Was die Dauer der Schmerzen betrifft, haben Menschen ebenfalls unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In der Regel haben Patienten maximal bis zu zwei Tage nach der Behandlung nennenswerte Schmerzen. Es kann allerdings auch vorkommen, dass die Schmerzen auch drei bis maximal vier Tage nach der Behandlung noch deutlich spürbar sind.

Gründe für starke Schmerzen

Haben Sie mit Schmerzen nach der Behandlung zu kämpfen, so kann das an einer Schädigung des Gewebes liegen. Um den Nerv zu entfernen, muss der Zahnarzt tief in den Zahn eindringen; hierbei kann umliegendes Gewebe verletzt werden. Es kann allerdings auch vorkommen, dass der Schmerz falsch lokalisiert wird und ein benachbarter Zahn ebenfalls erkrankt ist. In diesem Fall ist ein erneuter Besuch beim Arzt unbedingt empfehlenswert.

Das können Laien gegen die Schmerzen tun

Wenn Sie selbst betroffen sind, gibt es Maßnahmen, welche gegen die akuten Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung ergriffen werden können. Viele Menschen verwenden nach einer Behandlung keinerlei Schmerzmittel, während andere Patienten vor allem die Schmerzmittel Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen. Auch das Spülen mit Lindenblütentee oder ein paar Tropfen CBD-Öl können dabei helfen, dass sich der betroffene Zahn schnell beruhigt. Hält der Schmerz auch nach vier bis fünf Tagen an, sollten Sie erneut den Zahnarzt aufsuchen. Bei einer Schwellung kann gekühlt werden.