Eine Brustvergrößerung gehört längst nicht mehr zu den Eingriffen, die selten vorgenommen werden. Viele Frauen entscheiden sich Jahr für Jahr aus vielerlei verschiedenen Gründen dafür, dass die eigene Brust operativ verändert werden soll. Mit den folgenden Themen sollten sich Betroffene rechtzeitig beschäftigen, um fundiert Entscheidungen treffen zu können.
Das sind die Beweggründe für eine Brustvergrößerung
Die Gründe für eine Brustvergrößerung sind so unterschiedlich wie die Patientinnen selbst. Während die eine Betroffene unter der kleinen und nicht mehr straffen Brust leidet, die sich nach einer Schwangerschaft verändert hat, kämpft die andere schon seit ihrer Jugend mit einer zu kleinen Brust.
Viele Frauen empfinden einen großen Busen als besonders weiblich und messen ihre eigene Attraktivität an diesem Merkmal. Dass diese Frauen bestrebt sind, mithilfe der modernen Chirurgie ein wenig nachzuhelfen, ist alles andere als verwerflich. Schließlich ist es vielen Menschen wichtig, sowohl für sich selbst als auch für das andere Geschlecht attraktiv zu sein.
Nicht zuletzt die Stärkung des Selbstbewusstseins ist einer der Gründe, die für eine Brustvergrößerung sprechen. Manche Frauen leiden so sehr unter der kleinen Brust, dass sie im Alltag mit Komplexen kämpfen. Mit der Brust kann auch das Selbstbewusstsein wachsen.
Eigenfett oder Implantat: Das sind die Vor- und Nachteile
Während früher die Brust ausschließlich durch den Einsatz von Implantaten aus Silikon oder aus Kochsalzlösung möglich war, kann die Brust heute auch mit Eigenfett behandelt werden.
Die Vorteile bei der Vergrößerung mit Eigenfett liegen auf der Hand: Es wird kein Fremdkörper eingebracht, der im schlimmsten Fall zu einer Abstoßung führen kann. Anders als bei der Vergrößerung mittels eines klassischen Implantats müssen Frauen hier keine Kapselfibrose fürchten.
Der größte Nachteil bei der Behandlung mit Eigenfett ist der, dass die Brust nur in kleinen Schritten vergrößert werden kann. Eine Vergrößerung von mehreren Körbchengrößen ist nicht möglich.
Damit die Behandlung mit Eigenfett überhaupt gelingen kann, sollten die betroffenen Frage genügend Eigenfett am Körper haben, welches vor der Vergrößerung entnommen werden muss. Daher kommt die Methode für sehr schlanke Frauen nicht infrage.
Mit Implantaten lässt sich im Prinzip jede Brustform und Brustgröße erzielen, die sich Frauen nur wünschen können. Zudem wird neben dem Einsatz der Implantate kein zweiter Eingriff benötigt – die Fettabsaugung entfällt vollständig.
Einer der größten Nachteile bei der Vergrößerung mit Implantaten ist der, dass die Implantate vom Körper als Fremdkörper erkannt und abgekapselt werden können. Wird die sogenannte Kapselfibrose mit der Zeit stärker, so kann ein erneuter Eingriff erforderlich werden.
Bedenken sollten Betroffene zudem, dass das Eigenfett zumindest zum Teil wieder vom Körper abgebaut wird – wie stark und wie schnell dieser Prozess abläuft, variiert von Frau zu Frau.
Heute geht man davon aus, dass moderne Implantate aus Silikon sehr lange im Körper verbleiben können. Dennoch ist es nicht abwegig, dass die Implantate früher oder später entnommen bzw. ausgetauscht werden müssen. Frauen, die sich schon früh operieren lassen, sollten daher damit rechnen, dass sie sich später erneut einer OP unterziehen müssen.
Nachwirkungen und Einschränkungen nach einem Eingriff
Sowohl nach einer Vergrößerung mit Implantaten als auch nach der Vergrößerung mit Eigenfett müssen Frauen damit rechnen, dass sie mindestens eine Woche nicht arbeiten können. Körperlich schwere Arbeit sollten mindestens für sechs Wochen pausiert werden. Das gilt auch für die sportliche Betätigung.
Generell tut der Bereich der Brust und des gesamten Brustkorbes mindestens einige Tage nach dem Eingriff weh. Wie stark die Schmerzen sind, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Je größer die Implantate sind, desto eher ist mit Schmerzen zu rechnen, wie man auch hier nachlesen kann.
Sofern Implantate unter dem Brustmuskel eingebracht wurden, ist dieser einige Wochen lang mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Frauen sind dadurch in der Bewegung eingeschränkt. Vor allem das Heben der Arme sollte einige Wochen lang unterlassen werden; gleiches gilt für schweres Tragen.
Eine weitere Einschränkung: Je nach Art des Eingriffs müssen Drainagen gelegt werden, damit das Blut und die Wundflüssigkeit abfließen können. Die Drainagen werden nach wenigen Tagen gezogen. Dieser kleine Eingriff ist manchmal mit Schmerzen verbunden. Zudem müssen die Fäden gezogen werden, was ebenfalls unangenehm sein kann.
Einige Wochen nach dem Eingriff sollten Frauen keine normalen BHs mit Bügel getragen. Stattdessen ist es wichtig, dass die Brust durch einen speziellen BH gestürzt wird. Diesen BH erhalten die Frauen meistens von der Klinik bzw. von dem behandelnden Arzt und der BH wird direkt nach dem Eingriff angezogen.
Der stützende BH muss rund um die Uhr getragen werden. Das empfinden manche Betroffene mit der Zeit als unangenehm.
Wer nach einigen Wochen oder Monaten merkt, dass sich die Schmerzen nicht bessern oder sich die Brust verformt bzw. hart anfühlt, der hat eventuell eine Kapselfibrose entwickelt. Diese muss – je nach Stärkegrad – abermals behandelt werden.
So viel kostete eine Brustvergrößerung im Schnitt
Wie viel eine Brustvergrößerung kostet, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wer eine Vergrößerung mittels Implantate vornehmen lässt, bei dem richten sich die Kosten unter anderem an der Größe, dem Modell und am Hersteller der Implantate aus. Einer der größten Hersteller ist zur Zeit wohl Allergan. Zudem spielt es eine Rolle, ob die Patientin in einer Klinik übernachten muss oder nach dem Eingriff nach Hause geht.
In Deutschland kostet eine Operation zur Vergrößerung der Brust im Schnitt zwischen 3500 Euro und 8000 Euro – die Kosten sind bei der Vergrößerung mit Eigenfett oder mit Implantaten ähnlich.
Eine besondere Rolle bei der Ermittlung der konkreten Gesamtkosten spielt der gewählte Arzt bzw. die Klinik. In manchen Bundesländern kostet die gleiche Behandlung mehr und in anderen weniger. Gleiches gilt für die Kosten in Großstädten im Vergleich mit denen in kleineren Städten.
Den richtigen Arzt finden: Ausland oder Inland?
Der richtige Arzt ist ganz ausschlaggebend dafür, dass sich Betroffene auf Anhieb wohlfühlen und Vertrauen aufbauen können. Es bietet sich an, dass der Behandelnde daher nicht nur den Eingriff als auch solchen ausführt, sondern auch einen oder besser mehrere ausführliche Beratungsgespräch übernimmt. Das gestaltet sich im Ausland schwierig, da Betroffene meist erst kurz vor dem eigentlichen Termin anreisen.
Der größte Pluspunkt bei einer Behandlung im Ausland: Hier lassen sich Kosten sparen und das trotz der Anreise und eventuellen Übernachtungen.
Wer sich im Heimatland operieren lässt, der hat hingegen den großen Vorteil, dass er sich direkt nach der OP im gewohnten Umfeld bewegen kann.