Auch wenn es nicht dem Alltag entspricht, so können auch unsere Füße hin und wieder einmal krank werden. Und da es mittlerweile für beinahe jede Krankheit, jedes Organ und jede Körperstelle einen passenden Arzt gibt, so ist es nicht verwunderlich, wenn es auch Ärzte für unsere Füße gibt. Es gibt sogar eine spezielle Bezeichnung für Fuß-Ärzte: der Podologe/Podologin.

Was ist ein Podologe?

Der Beruf ist an sich eine interessante Tätigkeit in einem nicht ärztlichen Heilberuf. Podologen behandeln dabei Menschen, die Erkrankungen an den Füßen aufweisen. Interessanterweise sind es häufig Diabetiker, welche einen Podologen aufsuchen müssen. Aufgrund der guten Berufsaussichten in diesem Bereich ist für viele Menschen, welche in ihrem bisherigen Beruf keine Zukunft mehr sehen, die Umschulung zum Podologen eine sehr gute Möglichkeit.

Aber nicht nur die Behandlung von Füßen gehört in den Aufgabenbereich eines Podologen, einige bieten sogar eine professionelle medizinische Fußpflege an um diverse Schönheitsreparaturen vorzunehmen.

Die Aufgaben in der medizinischen Fußpflege

Zunächst einmal ist es durchaus sinnvoll, das Berufsfeld des Podologen von der nichtmedizinischen Fußpflege abzugrenzen. Bei nichtmedizinischer Fußpflege, welche auch als Pediküre bezeichnet wird, wird eigentlich nur das äußere, optische Erscheinungsbild der Füße verbessert oder das allgemeine Wohlbefinden gesteigert. Die nicht medizinische Fußpflege umfasst sogar die Aufbringung von Nagellack oder die Massage der Füße. Und eigentlich werden hier auch nur stets gesunde Füße behandelt.

Im Gegensatz dazu befasst sich die medizinische Fußpflege mit erkrankten Füßen und behandelt und erkennt diverse Krankheiten am Fuß. Der Begriff Fußpfleger oder Fußpflegerin ist hierzulande nicht geschützt, hingegen die Bezeichnung medizinischer Fußpfleger oder Podologe schon.

Behandlung, Vorbeugung und Aufklärung – diese drei verschiedenen Bereiche können dem Berufsbild eines Podologen zugestellt werden. Podologen behandeln Füße manuell, medikamentös oder manchmal auch mit Hilfe von Apparaten. Außerdem ist es wichtig, dass der Podologe die Krankheiten auch erkennen kann und ihn gegebenenfalls auch an einen Facharzt weiterleiten wird.

Die meisten Podologen arbeiten auf selbstständiger Basis und in einer eigenen Praxis. Die Vergütung erfolgt dabei meist auf privater Basis. Diabetiker können allerdings meist die Leistungen mit der Krankenkasse abrechnen und auch in anderen Fällen kann eine Übernahme durch die Krankenkasse erfolgen. Manchmal sind die medizinischen Fußpfleger auch in der Arztpraxis oder in einem Krankenhaus fest angestellt um den Patienten weiterführende Dienstleistungen anbieten zu können.

Die 9 häufigsten Fußkrankheiten für den Podologen

  1. Die Hühneraugen

Hühneraugen sind schmerzhafte Knubbel auf den Zeh Gelenken. Entstehen können diese durch Reibung oder dauerhaften Druck, etwa dann, wenn Zehen beispielsweise in einem Schuh übereinander liegen. Auch zu enge Schuhe können Grund sein.

Anfangs können Sie die Hühneraugen noch mit speziellen Pflastern behandeln. Sind die Stellen allerdings schon äußerlich verhornt und innen weich, so sollten diese vom Spezialisten ausgeschält werden oder auch mit Medikamenten behandelt zu werden.

  1. Eingewachsene Zehennägel

Falsche Nagelpflege ist der Hauptgrund für eingewachsene Zehennägel und diese können extrem schmerzhafte Entzündungen mit sich bringen. Die meisten schneiden ihre Zehennägel nämlich nicht gerade, sondern rund, sodass der Nagel in das Nagelbett einwachsen kann.

Hier hilft meist nur noch ein chirurgischer Eingriff!

  1. Nagelpilz

Wussten Sie, dass jeder 8 Deutsche an Nagelpilz leidet. Schuld sind meist Fadenpilze, welche feucht-warmes Klima mögen und sich deshalb gerne in Zehenzwischenräumen ansiedeln. Gefahrenquellen sind meist Saunen, Schwimmbäder und überall dort, wo man auf barfuß laufende Menschen trifft.

Wir der Nagelpilz nicht vom Profi behandelt, so kann dieser chronisch werden und den kompletten Nagel auffressen. Behandlungen mit einem Laser oder diversen Lösungen, Salben und Cremes können erfolgreich sein.

  1. Schweissfüße

Übermäßiges Schwitzen an den Füßen ist meistens vererbt und vor allem Männer sind davon betroffen. Ein idealer Nährboden für Bakterien und Fußpilz, welcher möglichst schnell behandelt werden sollte.

Diverse Antitranspirante oder Salbei-Fußbäder können helfen. Bei stärkeren Fällen können auch Gleichstrom-Behandlungen hilfreich sein. Auch eine Botox-Injektion hat schon so manchem Schweißfüßler geholfen.

  1. Hornhaut und Schrunden

Die Ursachen von Hornhaut sind Reibung und Druck, allerdings ist Hornhaut keine gefährliche oder ansteckende Erkrankung. Der Körper entwickelt lediglich eine Verdickung um vor äußerlichen Belastungen zu schützen.

Bimssteine, Hornhautraspeln oder auch hornlösende Substanzen können bereits rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden.

  1. Warzen

Warzen sind meist die Folge einer Virusinfektion und zeigen sich durch Geschwulste an der oberen Hautsicht. Diese können auch Schmerzen verursachen und sich bösartig entwickeln. Vor allem Kinder und Raucher sind sehr anfällig für Warzen, da in beiden Fällen das Immunsystem nicht ausgereift oder intakt ist.

  1. Neurodermitis

Neurodermitis ist eine Hautkrankheit, deren Ursachen noch nicht geklärt sind. Meist entwickeln sich diese bereits im kindlichen Alter und werden über die Jahre schlimmer. Sie entwickeln meist Bläschen an den Füßen und können sehr starke Schmerzen hervorrufen.

Neurodermitis gilt als nicht heilbar, allerdings kann man mit dieser Krankheit einigermaßen gut leben. Mittlerweile gibt es Juckreiz lindernde Bäder oder Cortisonsalben gegen die Symptome. Vorbeugende Maßnahmen gegen Neurodermitis gibt es leider keine.

  1. Die Blase

Jeder Mensch hatte sie schon einmal an den Füßen. Noch nicht eingelaufene Schuhe, schlecht sitzende oder reibende Stellen führen dazu, dass sich nach und nach die Hautschichten ablösen. Der Körper verfällt in eine Schutzfunktion und füllt den entstehenden Hohlraum mit Flüssigkeit. Platzt die Blase auf, so kann sich die Stelle leicht entzünden und somit sehr schmerzen.

Schützen Sie Blasen mit Blasenpflastern, auch Salben können lindernd wirken.

  1. Diabetischer Fuß

Meist tritt diese Art von Krankheit mit Diabetes Typ 2 auf, Symptome können Durchblutungsstörungen, ein vermindertes Schmerzempfinden oder offene Wunden am Fuß und den Unterschenkeln sein, welche schwer abheilen. Es kommt letztlich zu Entzündungen, welche in das Gewebe einwachsen und sich dort weiter ausbreiten.

Diabetiker sollten daher bei kleinsten Anzeichen sofort einen Arzt aufsuchen!