Die Ketose-Diät / Keto-Diät

Lebensmittel für die Keto-Diät
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Die Ketose Diät zur Gewichtsreduktion

Die Ketose Diät, auch als Keto Diät oder ketogene Diät bekannt, wurde ursprünglich entwickelt, um bei Kindern mit Epilepsie die Anzahl der Anfälle zu reduzieren oder diese im Optimalfall zu verhindern. Zugleich ist diese Nahrungsumstellung bei bestimmten Personen dazu geeignet, eine Gewichtsreduktion zu erreichen. Dazu müssen die Abnehmwilligen einige bestimmte Voraussetzungen mit sich bringen. Bislang ist unklar, ob die Ketose-Diät langfristige Erfolge bescheren kann, denn aufgrund der Neuartigkeit dieses Ernährungsprogramms liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse oder gar Studien vor.

Die Keto Diät kurz erklärt

In der Regel werden kohlenhydratarme und zugleich proteinreiche Ernährungspläne propagiert, wenn es um das Thema Gewichtsreduktion geht. Insbesondere die Diäten Paleo, South Beach und Atkins gehören in diese Kategorie, genau wie sogenannte Brigitte-Diät und im weiteren Sinne auch das intermittierende Fasten. Diese Ernährungsprogramme werden gelegentlich auch als ketogene Diät bezeichnet, was aber grundsätzlich nicht korrekt ist.

Eine reine Keto Diät unterscheidet sich gravierend von den vorgenannten Abmagerungskuren. Bei diesen wird generell die Zufuhr von Kohlehydraten drastisch reduziert, während eiweißreiche Nahrungsmittel im Speiseplan erhöht werden. Ein Keto-Ernährungsplan basiert auf Fett, das bis zu 90% der täglichen Menge an Kalorien liefert. Ärzte und Ernährungswissenschaftler der Harvard University vertreten zudem die Meinung, dass diese Diätform nur langfristig zur Anwendung kommen sollte. Keine auf kurze Zeit ausgelegte Keto-Diät könnte im schlimmsten Fall gesundheitliche Folgen für den Patienten nach sich ziehen. Damit fällt die Ketose Diät aus, sollen für die Bikinifigur schnell ein paar Pfund abgenommen werden.

Wie funktioniert das ketogene Ernährungsprogramm?

Die Keto-Diät zielt darauf ab, Ihren Körper dazu zu zwingen, eine andere Art von Kraftstoff zu verwenden. Anstatt sich mit Zucker, also mit Glucose zu versorgen, sollen Ketonkörper als Energiequelle genutzt werden, sobald die Ketose, so heißt der Zustand, in dem der eigene Körper Ketone bildet.

Dazu ist es wichtig zu wissen, dass Glucose aus Kohlenhydraten gebildet wird. Beispielsweise aus Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Früchten, die bei der Ketose-Diät unerwünscht sind. Ketonkörper werden ausschließlich in der Leber produziert, wozu dieses Organ das in ihr gespeicherte Fett verwendet. Fettverbrennung ist genau das, was übergewichtige Personen erreichen wollen. Allerdings ist es nicht ganz einfach die Leber dazu zu bewegen, Ketonkörper in großen Mengen zu produzieren und so zugleich viel Fett zu verbrauchen.

Wie setzt sich die Ernährung während der Keton Diät zusammen?

Aus der Nahrung müssen Kohlehydrate nahezu vollständig verbannt werden, wobei der Idealwert bei rund 20 bis 30 Gramm, das Maximum bei 50 Gramm liegen. Eine Banane liefert beispielsweise durchschnittlich 27 Gramm Kohlehydrate. Auch Proteine dürfen nur in gemäßigten Mengen konsumiert werden. Es ist nämlich für den Körper einfach daraus Glucose zu bilden, als es für die Leber ist, Ketonkörper zu produzieren. Zudem stellt sich der sogenannte Ketonzustand nicht sofort ein. Es dauert gewöhnlich mehrere Tage, bis die Leber ketogene Prozesse einleitet. Nachgewiesen wird die Ketonkörperproduktion übrigens ganz einfach mit einem Indikatortest, also einem Teststreifen, der im Urin vermehrt ausgeschiedene Ketonkörper nachweist.

Da der Fettbedarf während der Ketodiät extrem hoch ist, müssen Fette mit der Nahrung zusätzlich zugeführt werden. Der Körper ist nicht in der Lage, so viel Fett aus den Reserven, den Hüften, dem Po oder dem Bauch zu entnehmen, wie die Leber benötigt.

Bei einem Diätplan mit 2.000 Kalorien sollten darin circa 165 Gramm Fett, 20 Gramm Kohlenhydrate und maximal 75 Gramm Protein enthalten sein. Als Fettlieferanten kommen während der ketogenen Ernährung Nüsse, insbesondere Mandeln und Walnüsse, Avocados, Tofu sowie Olivenöl in Frage. Der überwiegende Anteil an erforderlichen gesättigten Fetten wird von Palm- oder Kokosöl, Schmalz, Butter und Kakaobutter geliefert. Außerdem werden als Proteinlieferanten mit Fett durchzogene oder tatsächlich fette Fleischportionen genutzt, die vom Rind oder Schwein stammen, darunter vor allem Speck.

Nicht zum Speiseplan gehören alle Obstsorten und die meisten Gemüse, denn diese sind reich an Kohlenhydraten. Erlaubt sind Beeren in kleinen Portionen, gelegentlich ein Banane. Nahezu ausschließlich Blattgemüse wird für die Speisenzubereitung verwendet. Vor allem Grünkohl, Mangold und Spinat. Darüber hinaus sind Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Spargel, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Pilze, Gurke, Sellerie und Sommerkürbis in kleinen Mengen erlaubt.

Risiken und mögliche Nebenwirkungen der Ketodiät

Durch die ketogene Ernährung mit großen Mengen an gesättigten Fettsäuren erhöht sich im Normalfall das LDL-Cholesterin, weshalb diese Diät bei Patienten mit einer Herzerkrankung nur im Ausnahmefall angewendet werden sollte. Liegt eine Vorerkrankung der Leber vor, verbietet sich die ketogene Diät von selbst, denn der Zustand kann sich verschlechtern. Personen mit einer Nierenerkrankung sollten ebenfalls von der Ketose Diät Abstand nehmen. Die Nieren helfen, Eiweiß zu metabolisieren und scheiden Ketonkörper aus. Durch eine Ketodiät besteht die Gefahr, dass die Organe überladen werden.

Außerdem kann durch diese einseitige Ernährung ein Nährstoffmangel verursacht werden. Insbesondere Selen, Magnesium, Phosphor sowie die Vitamine B und C sind im Diätplan lediglich in geringsten Spuren enthalten. Da Ballaststoffe ebenso fehlen, kann es zur Obstipation, zur Verstopfung kommen. Da in der Nahrung Zucker fehlt, kann ein unscharfes Denken einsetzen und auch Stimmungsschwankungen sind möglich. Weitere Ideen für einen Diätplan gibt es hier.

Fazit

Die Keto-Diät ist ein sehr spezielles Ernährungsprogramm, das ausschließlich von gesunden Personen und auf lange Zeit ausgerichtet genutzt werden sollte. Es ist ratsam einen Arzt vor Beginn der Ernährungsumstellung hinzuzuziehen und danach regelmäßig aufzusuchen. Fakt ist, dass diese Diätform bei Kindern epileptische Anfälle wirksam abschwächen und reduzieren kann. Ob die Ketose-Diät auf lange Sicht einen tatsächlichen Erfolg bei der Gewichtsreduktion verursacht, ist derzeit wissenschaftlich nicht erwiesen aber wahrscheinlich.