Richtig verhüten in den Wechseljahren

Verhütungsmittel
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Frauen müssen auch in den Wechseljahren nicht auf sexuelle Aktivität verzichten. Der Körper durchläuft eine hormonelle Umstellung, die auch mit einer verminderten Funktion der Eierstöcke einhergeht. Trotzdem kann das Risiko einer Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden. Wichtig ist daher eine gute Verhütung, die sich von der Verhütung bei jungen Frauen unterscheidet.

Warum die Verhütung in den Wechseljahren wichtig ist

Die letzte Regelblutung, die Menopause, tritt bei Frauen im Schnitt im Alter von 52 Jahren ein. Eine Schwangerschaft kann danach nicht mehr eintreten. Die These, dass die Menopause bei Frauen, die in den Wechseljahren sexuell aktiv sind, später eintritt, wurde mit der sogenannten SWAN-Studie in den USA bestätigt. Über einen Zeitraum von zehn Jahren wurden die Daten von knapp 3.000 Frauen im Alter zwischen 42 und 52 Jahren erhoben. Die Wechseljahre traten bei Frauen, die wöchentlich Sex hatten, deutlich später ein als bei denjenigen, die nur einmal im Monat oder noch seltener sexuell aktiv waren. Das macht deutlich, wie wichtig eine Verhütung ist.

Möglichkeiten für die Verhütung

Um in den Wechseljahren zu verhüten, gibt es mehrere Möglichkeiten. Gut geeignet ist die Antibabypille, doch ist auch ein Verhütungsimplantat, das unter die Haut gelegt wird und Hormone abgibt, geeignet. Auch Spiralen, die in verschiedenen Formen verfügbar sind, bieten wirksamen Schutz. Die Antibabypille ist immer noch das beliebteste Mittel. Sie hat noch einen weiteren Vorteil, da sie vor Gebärmutterkrebs schützen kann, wie verschiedene Studien zeigen. Der Schutz ist umso besser, je länger die Pille eingenommen wird. Rezepte für die Pille können auch über die Telemedizin ausgestellt werden, die einen Besuch beim Gynäkologen erspart. Eine Studie von Fernarzt zeigt, dass die Telemedizin eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Medizin darstellt. Da Fahrtwege und Wartezeiten reduziert werden, sparen Patienten, Ärzte und Krankenkassen Zeit und Kosten. Die telemedizinische Behandlung kann um 20 bis 30 Prozent günstiger als die Behandlung in der Arztpraxis sein. Das Einsparpotential zwischen Arzt und Patient in Deutschland liegt insgesamt bei ungefähr 4,4 Milliarden Euro. Analysen auf Ebene der Bundesländer zeigen, dass die meisten Pro-Kopf-Anfragen nach Rezepten für die Antibaby-Pille aus Berlin kommen.

Hormonelle Verhütung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Studien zufolge kann die hormonelle Verhütung in den Wechseljahren mit der Antibaby-Pille zwar das Risiko von Gebärmutterkrebs reduzieren, doch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt mit zunehmendem Alter. Das Risiko wird zusätzlich durch Kombipräparate zur Verhütung erhöht, die Östrogene und Gestagene enthalten.

Dazu zählen

  • Vaginalringe
  • Verhütungspflaster
  • Minipille
  • Implantate.

Der Anteil an Gestagenen ist bei der Minipille und Implantaten geringer als bei anderen Kombipräparaten, was ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt.

Weitere wirksame Möglichkeiten

Eine Sterilisation ist zwar eine endgültige Lösung zur Verhütung, doch ist sie mit Stress für die Frauen verbunden und in den Wechseljahren nicht mehr nötig. Eine Spirale ist eine Alternative zur Pille. Ungeeignet ist jedoch eine Kupferspirale, da sie zu stärkeren Blutungen führen kann. Weniger sicher, aber gut verträglich sind Diaphragmen und Kondome.

Fazit

Eine Schwangerschaft kann auch in den Wechseljahren noch eintreten, weshalb es auf eine wirksame Verhütung ankommt. Häufig wird die Pille genutzt, doch erhöhen Kombipräparate das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gute Alternativen sind die Spirale oder Diaphragmen.