Das Immunsystem von Kindern ist meist noch nicht ausgereift. Oft kommen Kinder verschnupft oder mit einer Magen-Darm-Erkrankung nach Hause. Nicht immer muss gleich zur Schulmedizin gegriffen werden. Vor allem bei Erkältungen gibt es einige Naturheilmittel, die die Symptome lindern können. Doch auch viele weitere Beschwerden lassen sich mit Hausmitteln behandeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Naturheilmittel wie Zwiebelsaft oder Ölwickel können Husten lindern.
- Bei Schlafproblemen haben sich Lavendel- und Melissentee bewährt.
- Auch bei Durchfallerkrankungen gibt es einige Naturheilmittel, wie zum Beispiel ein Elektrolytgetränk.
- Kleinere Verletzungen lassen sich mit Arnikasalbe oder verschiedenen Tinkturen heilen.
Zwiebel als Allroundtalent
Die Zwiebel darf in der Küche nicht fehlen. Sie wird nicht nur häufig beim Kochen verwendet, sie kann auch viele Symptome lindern. Im Sommer wird sie aufgeschnitten und auf Insektenstiche gelegt. Dies entzieht dem Stich das Gift, desinfiziert und beschleunigt die Heilung. In den kalten Wintermonaten kann sie zur Unterstützung bei Erkältungen eingesetzt werden. Ein Wickel aus Zwiebeln aktiviert die Durchblutung, ein Saft aus Zwiebeln hilft gegen Husten und nachts neben dem Bett kann die Zwiebel verstopfte Nasen befreien.
Naturheilmittel bei Durchfall
Bananen und Äpfel sind bei Kindern besonders beliebt. Doch sie helfen auch bei Durchfall. Dazu reibt man sie einfach klein und gibt sie den Kindern zu essen. Die stopfende Wirkung von Apfel und Banane lindert so den Durchfall. Alternativ kann, statt Apfel und Banane, ein Elektrolyt-Getränk gegeben werden. Hierzu mischt man ein Getränk aus den folgenden Zutaten:
- 1/3 l schwarzer Tee
- 1/3 l Orangensaft
- 1/3 l Wasser
- 1 Teelöffel Salz und
- 5 Teelöffel Traubenzucker (oder normaler Zucker)
Das Getränk wird löffelweise über den Tag verteilt eingenommen. Damit die Salzkonzentration ist es wichtig, dass die angegebene Salzmenge auf die angegebene Flüssigkeitsmenge stimmt. Das Getränk ersetzt nicht den Arztbesuch bei starkem oder länger anhaltendem Durchfall.
Ölwickel
Ein Wickel mit Olivenöl wirkt bei Husten lindernd. Hierzu erwärmt man Olivenöl, massiert es auf Rücken und Brust ein und wickelt ein dickes Handtuch drumherum. Soll es wärmer sein, kann man auch noch eine Wärmflasche auflegen.
Salbeitee
Für Kinder, die schon gurgeln können, ist Salbeitee ein hilfreiches Naturheilmittel. Salbeitee hilft bei Rachenbeschwerden, Mandelentzündungen und Halsschmerzen. Der Tee wird aufgegossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Ist er ausreichend abgekühlt, kann mit ihm gegurgelt werden. Bei starken Schmerzen sollte dies stündlich geschehen. Eine Salbeitinktur kann bei Zahnungsbeschwerden unterstützend wirken.
Schlafprobleme
Können die Kleinen schwer ein- oder durchschlafen, helfen Naturheilmittel. Lavendel unterstützt den Schlaf. Kleine Duftsäckchen in der Nähe des Bettes oder eine Massage mit einem Lavendelöl können Wunder bewirken. Da Babys oft sensibel auf starke Gerüche reagieren, sollte in den ersten Lebenswochen auf Lavendel verzichtet werden. Doch danach kann die entspannende Wirkung von Lavendel genossen werden. Melissentee wirkt meistens schlaffördernd. Doch in einigen Fällen hat der Tee die gegenteilige Wirkung. Er macht die Kleinen dann unruhig. Um zu testen, ob das Kind durch Melissentee besser schläft, sollte man die Wirkung besser am Wochenende testen.
Kleinere Verletzungen
Auch bei kleineren Verletzungen helfen einige Naturheilmittel. Arnikasalbe hilft, stumpfe Verletzungen wie Prellungen und Blutergüsse, schneller heilen zu lassen. Auf Schnitt- und Risswunden kann man Tinkturen aus Ringel- oder Kamillenblüten auftragen.
Fieber
Fieber hilft dem Körper, das Immunsystem zu aktivieren und Krankheitserreger zu bekämpfen. Um es dennoch zu senken, kann ein Wadenwickel hilfreich sein. Hierzu werden drei Tücher benötigt. Das Kleinste wird in handwarmes Wasser getaucht, ausgewrungen und um den Unterschenkel gewickelt. Das nächst größere wird trocken umgewickelt. Zum Schluss wird ein größeres Handtuch um die beiden anderen Handtücher gewickelt. Die Wickel werden erst alle 10, dann alle 20 bis 30 Minuten gewechselt. Hält das Fieber zu lange an oder ist zu hoch (bei Babys bis 3 Monaten ab 38 Grad, danach ab 39 Grad) ist ein Arztbesuch unumgänglich.
Fazit
Naturheilmittel ersetzen nicht den Gang zum Arzt, doch haben sie oft eine lindernde und heilende Wirkung. Es gibt sehr viele Hausmittel, die zumindest die ersten Symptome von leichten Krankheiten abmildern könnten.