Teebaumöl – Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten

Teebaumöl
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Der Teebaum

Beim Teebaumöl handelt es sich um ein ätherisches Öl, welches aus den Blättern und Zweigspitzen von Bäumen und Sträuchern der verschiedenen Teebaum Gattungen gewonnen wird. Da diese sowohl als Sträucher als auch als Bäume vorkommen, variieren die Wuchshöhen zwischen 2,5 und bis zu 14 Metern. Der australische Teebaum, Melaleuca alternifolia, der hauptsächlich zur Gewinnung von Teebaumöl genutzt wird, wird bis zu sieben Meter hoch, ist immergrün und verfügt über nadelförmig aussehende, ganzrandige Blätter, die sich in Ähren anordnen. Er zählt zu den Myrtengewächsen. Die Pflanzen blühen zwischen Juni und September und bilden Kapselfrüchte aus, welche zur Gewinnung des Öls jedoch keine Rolle spielen. Der Name lässt sich darauf zurückführen, dass die Blätter der Pflanze schon von den australischen Aborigines zur Zubereitung von Tee genutzt wurden. Inzwischen wird der aus Australien stammende Teebaum zur Gewinnung des ätherischen Öl auch in China und anderen Ländern angebaut.

Die Gewinnung des Teebaumöls

Aufgrund der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Teebaumöls wird der Teebaum inzwischen im großen Stil angebaut. Seit 1925 kann das Öl durch Destillation gewonnen werden. Es geriet zunächst wieder in Vergessenheit, doch seit den 1970er Jahren erfreut es sich wieder größerer Beliebtheit. Um die wachsende Nachfrage zu bedienen, wird der Teebaum in Plantagen gepflanzt und maschinell abgeerntet. Durch Destillation mit Wasserdampf wird aus den Blättern und Zweigspitzen im Anschluss das ätherische Öl gewonnen.

Die Anwendungsgebiete von Teebaumöl

Bereits die Aborigines wussten um die antiseptische und antibakterielle Wirkung des Teebaumöls, und nutzten die Blätter unter anderem als Wundauflagen. Auch heutzutage wird Teebaumöl zur Wundbehandlung eingesetzt, doch die Anwendungsgebiete sind weitaus vielfältiger geworden. Es wird zur Therapie von verschiedenen Hauterkrankungen, wie Akne und Neurodermitis eingesetzt, auch bei Warzen, Parasitenbefall oder Krampfadern kommt es zum Einsatz. Doch nicht nur Hautbeschwerden kann es lindern, auch bei Muskelschmerzen, Husten und Rheuma wird es empfohlen. Da es auch eine fungizide Wirkung hat, findet es sich ebenfalls in Salben zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen wieder.

Teebaumöl wird auch in zahlreichen kosmetischen Produkten verwendet. Es findet sich als Zusatz in Seifen, Cremes, Deodorants, Zahnpasta, Badezusätzen und Rasierölen. Sogar in der Tierpflege spielt es eine Rolle, und wird Hundeshampoos und Salben zur Wundbehandlung bei Tieren zugesetzt. Für Katzen ist Teebaumöl jedoch giftig.

Sogar eine positive Auswirkung auf die Psyche wird dem Teebaumöl zugeschrieben, so wird es in der Aromatherapie zur Stimmungsaufhellung und gegen Antriebslosigkeit verwendet.

Teebaumöl – ein Alleskönner?

Aufgrund der Vielzahl der Anwendungsgebiete könnte man meinen, Teebaumöl sei ein Alleskönner. Es wird auch als „kleinste Hausapotheke der Welt“ bezeichnet, da es so vielfältig einsetzbar ist. Bei seiner Anwendung gibt es jedoch einiges zu beachten. Besonders hervorzuheben ist hier, dass Teebaumöl niemals unverdünnt angewendet oder eingenommen werden darf. Dies könnte allergische Reaktionen, wie beispielsweise Hautreizungen und Atemnot hervorrufen. Auch bei der Anwendung von Teebaumöl bei Babys und Kleinkindern ist größte Vorsicht angebracht, und es darf nicht im Bereich von Mund und Nase angewendet werden. Grundsätzlich sollte die Anwendung mit einem Arzt abgesprochen werden, vor allem während der Schwangerschaft und Stillzeit und bei bekannten Vorerkrankungen wie beispielsweise Asthma.

Teebaumöl ist nicht als Arzneimittel zugelassen. Obwohl viele Menschen auf seine Wirksamkeit schwören, bleibt eine gesunde Skepsis angebracht. Studien ergaben Symptomverbesserungen bei rissigen Fingerkuppen, Akne, Fuß- und Nagelpilz und verschiedenen anderen Erkrankungen, doch die Wirkung des Öls ist nicht ausreichend belegt, um als Arzneimittel zugelassen zu werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Teebaumöl nicht umsonst schon vor hunderten von Jahren von den australischen Ureinwohnern als Heilmittel genutzt wurde. Es kann bei zahlreichen lästigen Symptomen angewendet werden, Pickel und Akne lindern, bei Schuppenflechte und Fußpilz helfen, oder den Juckreiz nach Insektenstichen nehmen. Es darf jedoch niemals unverdünnt angewendet werden, und sollte auch nicht als Allheilmittel betrachtet werden. Eine Rücksprache mit dem Arzt ist, vor allem bei ernsten Beschwerden, ist angezeigt, und auch die Art der Anwendung und die Dosierung sollten mit Vorsicht vorgenommen werden.