Krank oder gesund – der Darm entscheidet wesentlich über die Gesundheit eines Menschen. Lange Zeit war der Darm ein unterschätztes Organ. Dabei nimmt er in unserem Körper ein bedeutendes Volumen ein: Gut 12 Meter misst der wichtigste Teil des menschlichen Verdauungstrakts. Täglich versorgt das Verdauungsorgan den Organismus mit wichtigen Nährstoffen aus der Nahrung und wehrt Giftstoffe ab. Wird der Darm durch eine ungesunde Lebensweise an seiner Arbeit gehindert, leidet die Gesundheit. Probleme im Darmtrakt begünstigen Allergien und Volkskrankheiten. Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen, wie sinnvoll eine Darmreinigung zur Vorsorge bei verschiedensten Krankheiten sein kann. Chronisch Kranke können außerdem viele Beschwerden lindern, wenn sie ihren Darm reinigen.
Welche Aufgaben hat der Darm in unserem Körper?
Bis die Nahrung den kompletten Verdauungsprozess durchlaufen hat, legt sie eine Distanz von mehr als 12 Metern zurück. Zum menschlichen Magen-Darm-Trakt zählen alle Organe, die Nahrungsmittel aufnehmen, zerkleinern, verdauen und ausscheiden. Gut 70 Stunden dauert die gesamte Reise. Die Kernelemente der Verdauung sind Dünn- und Dickdarm. Der Dünndarm ist mit stolzen 10 Metern der längste Teil im Verdauungsapparat. Er besteht aus einer sehr großen aber hauchdünnen Oberfläche. Die Fläche entspricht zwei Tennisplätzen.
Hier werden dem Nahrungsbrei aus dem Magen Verdauungssäfte hinzugegeben und Nährstoffe entzogen. Die dünne Zellschicht baut die Nahrungsbestandteile ab und leitet sie in den Blutkreislauf. Wenn der Nahrungsbrei den Dünndarm passiert hat, sind hauptsächlich noch Ballaststoffe und eine kleine Menge Wasser übrig. Der Bereich ist aufgrund der geringen Dicke der Darmwand empfindlich. Verletzungen oder Löcher in der Darmbarriere sind schädlich für den Organismus. Solche Defekte können durch eine Darmreinigung wieder repariert werden.
Im 2 Meter langen Dickdarm sind wesentlich mehr Darmbakterien angesiedelt, als im Dünndarm. Genauer gesagt: Eine Million mehr. Die Bakterien entnehmen dem Nahrungsbrei alles, was sie noch verstoffwechseln können. Außerdem wird hier der letzte Rest des lebensnotwendigen Wassers entzogen. Jeder Mensch hat bis zu 2 Kilogramm der kleinen Helfer im Darm. Bei dem empfindsamen Gleichgewicht aus verschiedenen Bakterienstämmen handelt es sich um die sogenannte Darmflora. Ist sie intakt und ausgewogen, produziert sie wichtige Vitamine und Botenstoffe für den Körper. Sie „kommuniziert“ mit dem Immunsystem und dem Gehirn. Der Einfluss auf Wohlbefinden und Ausgeglichenheit ist somit wesentlich. Außerdem eliminieren die Darmbakterien Krankheitserreger und Gifte, die mit der Nahrung aufgenommen wurden. Eine gesunde Darmflora herzustellen ist ein Ziel der Darmreinigung.
Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll?
Schulmediziner waren lange Zeit der Ansicht, der Darm könne sich selbst reinigen. Maßnahmen zur Darmreinigung wurden als „pseudomedizinisch“ und „wirkungslos“ angesehen. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft beurteilt aber kaum noch ein Mediziner die Darmreinigung als sinnlos. Studien belegen positive Effekte von Darmreinigungen bei nahezu allen Krankheiten. Auch bei weniger gravierenden Erkrankungen oder zur Vorsorge fördert eine Reinigung des Darms die Gesundheit.
Die Auswirkungen einer Darmreinigung
Die Wirkungen unterscheiden sich nach der verwendeten Methode. Die Wahl der Methode hängt davon ab, ob ein Arzt oder Heilpraktiker den Prozess begleitet. Das Gespräch mit dem Arzt empfiehlt sich besonders bei einer chronischen Erkrankung. Eine Beratung ist auch dann wichtig, wenn regelmäßig Medikamente eingenommen werden. Diese dürfen durch die Darmreinigung nicht wirkungslos werden. Eine Methode, die Ärzte anwenden, ist die Hydro-Colon-Therapie. Sie ist relativ teuer und reinigt eher den Dickdarm. Um den gesamten Darmtrakt schonend und natürlich zu regenerieren, gibt es Darmreinigungen mit Flohsamenschalenpulver, Heilerde und Probiotika. Diese Methoden können zuhause angewendet werden. Eine sorgfältige Recherche und genaues Befolgen der Anweisungen entscheiden über die Wirksamkeit.
Hilfe bei Verdauungsbeschwerden
Ein wesentlicher Vorteil von Darmreinigungen mit Flohsamenschalenpulver ist die Verbesserung der Peristaltik. Bei zu langsamer Darmaktivität kommt es zu Verstopfungen, bei zu schneller Peristaltik zu Durchfall. Bleibt die Nahrung zu lange im Darm, gärt sie. Unschöne Blähungen sind die Folge. Die Gase, die dabei entstehen, sind giftig. Wird der Nahrungsbrei dagegen zu schnell ausgeschieden, gelangen wichtige Nährstoffe nicht ins Blut.
Das Flohsamenschalenpulver wird mit Wasser zu einem Brei vermischt. Dieser quillt zu einem Schleim auf, der auf den gesamten Verdauungstrakt heilsam wirkt. Nach einiger Zeit reguliert sich die Darmaktivität und die natürliche Peristaltik ist wiederhergestellt. Wichtig ist, während der Kur ausreichend zu trinken.
Abtransport der Giftstoffe aus dem Körper
Im Körper zirkulieren ständig Gifte aus der Umwelt und der Nahrung. Sie greifen den empfindlichen Verdauungstrakt und somit den gesamten Organismus an. Je weniger Säuren und Giftstoffe den Darmtrakt reizen, desto gesünder ist der Körper.
Heilerden, insbesondere Bentonit und Zeolith, eignen sich wegen der stark absorbierenden Wirkung hervorragend zur Darmreinigung. Diese Mineralerden saugen Giftstoffe aller Art auf. Das Resultat: Der Darmtrakt ist von Schimmelpilzen, Schmermetallrückständen und Giften aus der Nahrung befreit. Alle Stoffe, die in einer gesunden Darmflora nichts zu suchen haben, werden entfernt. Anschließend kann der Darm heilen. Eine gesunde Darmflora kann die schädlichen Einflüsse besser abwehren und leitet weniger Giftstoffe in den Blutkreislauf. Auch Leber und Niere profitieren von der Kur mit Heilerde: Die strapazierten Organe entgiften, sobald der Darm gereinigt ist.
Reparatur der Darmschleimhaut
Bei einem gereizten Verdauungstrakt reicht der körpereigene Schleim zum Schutz der Organe nicht mehr aus. Die Darmschleimhaut ist häufig entzündet oder durchlässig – der Patient leidet unter dem Leaky Gut Syndrom. Das Leaky Gut Syndrom bezeichnet eine krankhaft veränderte, poröse Darmschleimhaut. Sie ist eine bedeutende Mitursache von zahlreichen chronischen Krankheiten. Viele Krankheitsbilder können sich verbessern, wenn die Darmschleimhaut ausheilt.
Eine Kur mit Flohsamenschalenpulver lindert Entzündungen und reparierte die Darmbarriere. Der „Ersatzschleim“ aus dem Pulver und Wasser legt sich schützend auf die Darmschleimhaut. Er kleidet den gesamten Darm rundum aus. Der Verdauungsprozess greift die defekte Darmwand nicht mehr an. Die Nährstoffe landen, da wo sie hingehören: im Blutkreislauf. Die durchlässigen Stellen haben so Zeit, sich zu reparieren. Die Darmschleimhaut kann den körpereigenen Schleim wieder besser produzieren und sich selbst schützen. Auch Probiotika und Heilerde fördern die Heilung des Leaky Gut Syndroms.
Milieuveränderung der Darmflora
Wie bereits erwähnt, leben Millionen von unterschiedlichen Bakterien im menschlichen Darm. An der Zusammensetzung des Bakterien-Milieus zeigt sich, ob ein Mensch gesund ist. Wissenschaftliche Studien belegen: Menschen mit Arthritis, Multipler Sklerose, psychischen Problemen oder Übergewicht haben eine andere Darmflora, als gesunde Menschen. So individuell wie ein Fingerabdruck ist auch die Darmflora einer jeden Person. Dennoch kann sich die Bakterienkonstellation aus überwiegend guten oder schlechten Bakterien zusammensetzen. Überwiegen die nützlichen Bakterien, ist das Immunsystem intakt und das Wohlergehen gewährleistet. Die kleinen Helfer produzieren Stoffe, welche die Zellen der Darmschleimhaut für die Energienutzung nutzen. Sind die Lebensbedingungen für die guten Darmbakterien günstig, haben schlechte keine Chance. Die Mehrzahl der vorhandenen Bakterien entscheidet über das aktuelle Milieu.
Schädliche Bakterien produzieren Gifte und rufen so akute Infekte und langfristig chronische Krankheiten hervor. Sind diese in der Überzahl vorhanden, kann eine Kur mit Probiotika das Milieu verändern. Ziel ist, Lebensbedingungen zu schaffen, in denen sich die nützlichen Bakterien wohlfühlen.
Probiotika-Präparate gibt es flüssig oder in Pulver- und Kapselform. Verschiedene Präparate ergänzen sich meist gut. Sie enthalten verschiedene Kulturen der nützlichen Einzeller. Gleichzeitig liefern sie Nahrung für die guten Darmbakterien mit, beispielsweise Inulin. Häufig werden die Bakterien anfangs vom Körper wieder ausgeschieden. Auch wenn die Bakterien sich nicht direkt im Darm ansiedeln, reguliert sich das Darmmilieu. Die kurzfristige Anwesenheit verändert bereits die Lebensbedingungen für gute Bakterien. Nach und nach vermehren sie sich. Die schädlichen nehmen mengenmäßig ab. Sind die nützlichen Darmbakterien wieder in der Überzahl, regulieren sie die gesamte Darmflora. Krankheitserreger werden abgewehrt und die Verdauung funktioniert.
Langfristige Verbesserung von Allergien und chronischen Krankheiten
Alle drei erwähnten Formen der Darmreinigung setzen mitunter an den gleichen Stellen an und beseitigen die gleichen Defekte. Durch verschiedene Eigenschaften der Mittel wirken sie auf unterschiedliche Weise. Mitunter ist eine Kombination der Methoden sinnvoll.
Die Wirkung einer Darmreinigung mit Probiotika ist wissenschaftlich am besten belegt. Einige Studien beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von probiotischen Darmbakterien und der Prävention von Krebserkrankungen. Die Stoffwechselprodukte der Probiotika wirken krebshemmend und senken die Wahrscheinlichkeit für andere Stoffwechselerkrankungen. Auch im Falle einer Krebserkrankung macht eine Darmreinigung Sinn, denn Probiotika verlangsamen die Entwicklung der Krebszellen.
Eine irische Studie aus dem Jahr 2013 belegt außerdem, wie positiv sich Probiotika bei Depressionen auswirkt. Eine gesunde Darmflora hängt direkt mit dem Serotoninspiegel zusammen. Bei den Probantinnen verbesserte sich der emotionale Zustand, wenn sie Probiotika einnahmen. Sie wurden stressresistenter und hatten weniger Angstzustände.
Eine gesunde Darmflora senkt das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Die Werte von Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck bleiben durch die Einnahme von Probiotika ebenfalls im Rahmen. Die nützlichen Darmbakterien sollen auch dabei helfen, gesund abzunehmen.
Die Mineralerden Bentonit und Zeolith bekämpfen im Körper Pilze, die sich im Verdauungsapparat ansiedeln. Ein Beispiel ist der Candidapilz, der Hautprobleme und Gelenkbeschwerden verursacht. Andere Schimmelpilzgifte gelten als krebserregend. Insbesondere Zeolith wirkt gut gegen das Leaky Gut Syndrom. Das Syndrom gilt als ein Auslöser für chronische Müdigkeit, Rheuma und Neurodermitis. Auch Herzkrankheiten und Migräne werden unter anderem damit in Verbindung gebracht. Eine Darmreinigung mit der Mineralerde kann die Symptome der Krankheitsbilder mindern.
Eine intakte Darmschleimhaut und eine gesunde Darmflora sind für Allergiker essenziell. Allergene gelangen bei einer defekten Darmbarriere leicht in die Blutlaufbahn. Die Folge: Das Immunsystem reagiert über. Gerade für Betroffene ist es wichtig, das Verdauungsorgan nicht zu vernachlässigen. Personen, die mit saisonalen Allergien zu kämpfen haben, könnten gezielt vorsorgen. Warum es nicht einmal mit einer Darmreinigung versuchen, bevor die nächste Heuschnupfenzeit beginnt?
Verbesserte Wirkung durch gesunde Kost
Die moderne Ernährung ist für den Darm oft eine Herausforderung. Bei vielen steht Fast Food und stark verarbeitetes Essen aus dem Supermarkt häufig auf dem Speiseplan. Auch die Zeit für die Mahlzeiten ist ein Problem. Im Alltag wird meist zu schnell und nebenher gegessen. Eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die Darmreinigung optimal. Viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und wenig tierische Produkte bilden die Basis. Reichlich Wasser und Kräutertee ergänzen die Behandlung und verbessern die Auswirkungen der Darmreinigung.