Bei der Azidose handelt es sich um eine chronische Übersäuerung des menschlichen Körpers. Ist dies der Fall, ist nicht nur ein Bereich betroffen, sondern der gesamte Organismus wird hiervon beeinflusst. Muss der Stoffwechsel daher ständig den Überschuss an Säuren bekämpfen, dann leiden hierunter alle Organe. Hierdurch entstehen Krankheiten wie Arterienverkalkungen, Rheuma oder Gicht. Gegen eine bereits erfolgte Übersäuerung muss daher sofort gegengesteuert werden.
Das Wichtigste in Kürze
Es gibt die chronische und die akute Azidose
Bei der akuten Azidose kann in kurzer Zeit Lebensgefahr bestehen
Eine chronische Azidose deutet auf einen ungesunden Lebensstil hin
Bewegung, Stressreduzierung und gesunde Ernährung können gegen die chronische Azidose helfen
Die Methode nach Jörgensen kann die chronische Azidose im Körper bestimmen
Die Ursachen für die chronische oder latente Azidose
Regelmäßig werden im menschlichen Körper Säuren produziert, die zum Beispiel bei der Energiegewinnung als Abfall ins Blut ausgeschieden werden. Wenn im Organismus viel Eiweiß abgebaut werden muss, dann entstehen hierbei besonders viele Säuren. Im normalen Fall ist dies unerheblich, denn ist der Körper gesund, ist der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen.
Diese Basen sind die sogenannten Puffer, die den Überschuss an Säuren abpuffern sollen. Der Blut-pH-Wert ist dann ausgeglichen und liegt in einem gesunden Körper bei 7,35 bis 7,45. Ist der Körper übersäuert, leidet unter der chronischen Azidose, dann ist dieser pH-Wert im Blut niedriger als 7,35. Nur über die Niere können Säuren ausgeschieden werden. Das heißt aber auch, ausreichend Basen im Blut sind wichtig, da alle anderen Organe keine Möglichkeit zur Ausscheidung der Säuren aus dem Körper haben.
Symptome der chronischen Azidose
Da sich eine chronische Azidose langsam entwickelt, etwa durch die falsche Ernährung über Jahre, eine Diät, Bewegungsmangel aus verschiedenen Gründen oder zu viel privatem oder beruflichem Stress, wird sie oftmals erst recht spät erkannt. Die Symptome sind vielfältig und müssen abgeklärt werden.
Hierzu gehören:
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Hauptprobleme
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Gelenkbeschwerden
- Osteoporose
- brüchige Nägel
- Haarausfall
- Appetitlosigkeit
- Immunschwäche
Diagnose der latenten Azidose
Durch einen Urin-Streifentest kann ein pH-Wert des gesamten Körpers nicht festgestellt werden. Denn da die Nieren die Säuren selbst ausscheiden können, deutet ein übersäuerter Urin nicht auch auf eine Übersäuerung im Blut und somit im Körper hin. Im umgekehrten Fall, wenn der pH-Wert des Urins in Ordnung ist, kann der Körper dennoch übersäuert sein.
Hier ist es sinnvoller, die Methode nach Jörgensen anzuwenden. Dabei werden nach einer Blutproben-Entnahme die roten Blutkörperchen auf ihre Pufferkapazität hin untersucht. Der ermittelte Wert der Puffer im Blut bestimmt die Reserven an Basen im Organismus.
Diese verminderte Pufferkapazität wird auch als latente Azidose bezeichnet. Denn sie „schlummert“ im Körper, hat sich aber noch nicht manifestiert, es ist noch nicht zur chronischen, also einer schleichenden Azidose gekommen. Allerdings können bereits durch die verminderte Pufferkapazität Folgekrankheiten wie Infarkt, Ischämie, Pankreasinsuffizienz, Apoplexie vorkommen, bei denen es sich um lokale Gewebeazidosen handelt.
Behandlung und Vorbeugung
Die beste Vorbeugung gegen die Übersäuerung des Körpers ist ein gesunder Lebensstil. Hierzu gehört eine ausgewogene Ernährung genauso wie genügend Bewegung, aber auch Ruhephasen. Auch die Aufnahme von genügend stillem Wasser über den Tag kann den Basen-Säure-Haushalt wieder ausgleichen. Wurde eine Azidose bereits diagnostiziert, dann müssen die überschüssigen Säuren im Blut wieder neutralisiert werden. Dies gelingt durch Nahrungsergänzungsmittel oder basische Medikamente.
Die akute Azidose
Bei der akuten Azidose hingegen handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall. Hierfür sind jedoch Lebensstil und Ernährung in erster Linie nicht verantwortlich, sondern bereits bestehende Vorerkrankungen. So kann eine Lungenfunktionsstörung, eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes oder aber ein akutes Nierenversagen ursächlich für die akute Azidose sein.
Fazit
Eine gesunde Ernährung ist immer wichtig, um einen ausgeglichenen Basen-Säure-Haushalt im Körper zu erhalten. Neben der Ernährung sind hier auch noch zu viel Stress und zu wenig Bewegung dafür verantwortlich, dass der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht gerät. Unterschieden werden muss zwischen der chronischen oder latenten und der akuten Azidose. Entsteht die erste langsam und bringt den Körper aus seinem Gleichgewicht, ist die zweite eine akut eintretende lebensbedrohliche Gefahr, bei der schnelle Hilfe notwendig ist.